Meine Zimmernachbarin, in bereits etwas fortgeschrittenen Alter, ist, unter anderem wegen der Medikamente, die sie zurzeit bekommt, zuweilen etwas verwirrt. Nachts veranstaltet sie Apéros, zu denen niemand kommt und räumt das ohnehin schon spärlich eingerichtete Krankenzimmer mit unnachahmlicher Akribie auf. Als Nachtpfleger Martin sie darauf hinweist, dass die Frau im Nebenbett (Ich) eventuell schlafen möchte, antwortet sie sofort: „Ja, das arme Ding, sie ist auf einmal und ganz plötzlich so behindert.“ Martin und ich müssen beide laut lachen. Ich gehe zwar wie eine hundertjährige und würde vermutlich in einem Schneckenrennen den letzten Platz machen, aber so dramatisch sehe ich die Situation noch lange nicht.