Studiumsgeschichten

Herr und Frau Rotstift

Wenn man neue Leute trifft, kommt man fast zwangsläufig auf den jeweiligen Beruf oder die Ausbildung zu sprechen. Mich amüsiert immer wieder die Reaktion auf die Aussage, dass ich angehende Ernährungsberaterin bin. Erst schauen die Leute mich mit grossen Augen an, dann das Essen, dass sie sich gerade einverleiben wollten und die Gabel sinkt zurück auf den Tisch: „Dann sollte ich das wohl lieber nicht essen…“

Ernährungsfachleute scheinen den Ruf zu haben, dass sie einem gnadenlos alles wegnehmen wollen, was schmeckt. Ganz zu schweigen davon, dass sie selber nur Haferflocken, Früchte und Gemüse essen sowie jede Kalorie einzeln an der Hand abzählen. Arme, weltfremde Wesen diese ERBs. Um die sollte man lieber einen grossen Bogen machen.

Liebe Leute

Auch wir (angehenden) ErnährungsberaterInnen essen gerne und solange ihr uns nicht um Rat fragt, ist es uns völlig egal, wie, wann und was ihr esst. Abgesehen davon mögen wir es auch nicht, wenn uns jeder auf den Teller und in den Einkaufskorb schaut. Wenn ihr allerdings mit uns zu Fachsimpeln beginnt, dann sagen wir euch auch ganz offen unsere Meinung. 

Bei der Ernährungsberatung, vor allem im klinischen Bereich, wo die meisten von uns Studierenden später arbeiten werden, geht es um sehr viel mehr als nur darum, strenge Diäten zu verordnen und die Essprotokolle der Klientinnen und Klienten mit dem Rotstift zu bearbeiten. Wir lernen, was ein Kind braucht, damit es sich optimal entwickeln kann, wie sich ein Sportler ernähren sollte, damit er Höchstleistungen vollbringt und wie auch ein Diabetiker oder Nierenkranker trotz Einschränkungen in der Ernährung nicht auf Genuss verzichten muss.

In diesem Sinne: Guten Appetit!

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