Was war ich froh, als ich vor knapp einem Jahr die Zusage für ein WG-Zimmer in Bern hatte. Mindestens zehnmal war ich zuvor extra zwei Stunden hin und zwei Stunden zurück mit dem Zug gefahren, um mir Wohnungen und die dazugehörigen WG-Gspänli anzuschauen. Da hiess es dann die eigene Schokoladenseite präsentieren und sich möglichst schnell ein Bild von den potentiellen Mitbewohnern machen. Am Anfang war das auch noch total spannend, aber als die ersten Absagen kamen und die Zugreisen zur Stosszeit immer häufiger wurden, hat es irgendwann einfach nur noch genervt.
Nun habe ich mich vor einiger Zeit entschieden, aus der WG auszuziehen und mit eine Einzimmerwohnung zu suchen. Ich bin also selber schuld, dass ich jetzt wieder Inserate wälze und mir auf Google Maps Wegbeschreibungen raussuche. Der Auszug eilt auch nicht, aber ich möchte trotzdem bald etwas neues finden und bin deshalb fleissig auf der Suche. Wenigstens sind die Wege innerhalb der Stadt Bern diesmal kürzer.
Eigentlich habe ich bereits eine Wohnung gesehen, die ich mir als zukünftiges Zuhause sehr gut vorstellen könnte, aber darüber, ob ich sie bekomme oder nicht, entscheidet irgendeine Verwaltung. Vor meinem geistigen Auge habe ich sie bereits eingerichtet und meine beste Freundin hat schon genaue Vorstellungen davon, wie mein zukünftiges Geschirr aussieht. Studentin, kaum Einkommen, hat noch nie alleine gewohnt… Da kann ich nur hoffen, dass ich zufällig zuoberst auf dem Stapel lande.
Wenigstens das Geschirr kann ich auch in jeder anderen Wohnung brauchen.