Nach der mündlichen Biochemie-/Anatomie-/Physiologie-Prüfung letzte Woche, war heute die Prüfung im Modul „Ernährung gesunder Männer und Frauen 2“ an der Reihe. Danach fehlt mir noch eine letzte und dann habe ich endlich alle Kompetenznachweise absolviert, die ich wegen meines Krankenhausaufenthaltes nachholen musste.
Intelligent wie meine Mitstudierenden nunmal sind, haben alle die Prüfung im Juli bestanden und so leistete mir niemand Gesellschaft. Ich wartete allein vor dem Zimmer auf den Dozenten, der mir kurz vor Prüfungsbeginn entgegen kam. „Sind Sie nervös?“ „Eigentlich nicht.“ Normalerweise wuseln vor einer schriftlichen Prüfung alle herum, tauschen sich ein letztes Mal über den Stoff aus und machen sich gegenseitig Mut. Heute war es schon fast gespenstisch ruhig.
In dem Raum finden normalerweise mindestens 25 Studierende Platz und die Auswahl an Sitzmöglichkeiten war für mich dementsprechend gross. Ich entschied mich für einen Randplatz in der zweiten Reihe. „Sind Sie bereit?“ „Ja, es kann losgehen.“
Während ich den Fragebogen öffnete und mit dem Ankreuzen der (hoffentlich) richtigen Antworten begann, richtete sich der Dozent am Pult vorne im Zimmer ein und begann, auf seinem Laptop zu tippen. Als er zweimal nieste erschrak ich fürchterlich, weil es sonst so still war im Raum. Keine kratzenden Kugelschreiber, kein Seufzen, kein Schnäuzen, kein Stühlerücken. Nichts.
Etwa in der Halbzeit begann er gemütlich sein Müsli zu essen, während ich mir über den Tagesbedarf an Zink und die Hauptlebensmittelquellen für Vitamin K Gedanken machte. En Guete!
PS: Spinnen gab’s heute Morgen keine, dafür bin ich beim Verlassen des Hauses die Treppe runtergefallen. Rückblickend kann jedoch auch dieser kleine Zwischenfall nicht als schlechtes Omen gewertet werden. Positiv auf meine Leistung ausgewirkt hat es sich aber wohl auch nicht.