Studiumsgeschichten

Diabetes für Anfänger – Teil 1

Einfühlungsvermögen und klientenzentriertes Arbeiten wird im Studiengang Ernährung und Diätetik an der Berner Fachhochschule gross geschrieben. Um uns diesbezüglich zu schulen, lernen wir Studierenden die Ernährung bei Diabetes nicht nur in der Theorie, sondern setzen sie eine Woche lange auch in der Praxis um. Placebo-Medikament und Blutzuckerkontrollen inklusive.

Am Mittwoch erhielten wir von unserer ernst dreinblickenden Dozentin die „Diagnose“ Diabetes Mellitus Typ 2. Sie hat die Rolle des Arztes so überzeugend gespielt, dass einigen fast die Tränen gekommen wären. Danach haben wir uns in Lerntandems zweimal eine Stunde lang in die Ernährungstherapie eingeführt und ausführlich beraten. Was ist der Teuscher-Plan? Wie viele Kalorien sollte ich am Tag essen? Muss ich Zwischenmahlzeiten einnehmen? Was mache ich, wenn ich hypoglykämisch (unterzuckert) bin?

Seit gestern führt mich also mein erster Weg am Morgen nicht mehr zur Kaffeemaschine sondern zu meinem kleinen blauen Blutzuckermessgerät. Ich wasche mir die Hände, bereite alles vor und pikse mich in einen Finger meiner linken Hand. Dabei ist bei mir gestern die Frage aufgetaucht, was wohl jemand macht, der sich partout nicht selber stechen geschweige denn sein eigenes Blut sehen kann.

Tagsüber wird streng nach Plan gegessen und nach Möglichkeit jedes Gramm abgewogen. Drei Haupt- und drei Zwischenmahlzeiten, möglichst regelmässig über den Tag verteilt. Isst man zu viel Kohlenhydrate, steigt der Blutzuckerspiegel unkontrolliert an, isst man zu wenig läuft man Gefahr, wegen des Medikaments in eine Hypoglykämie zu verfallen. In meinem Fall natürlich rein hypothetisch.

 

2 Gedanken zu „Diabetes für Anfänger – Teil 1“

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