Studien zeigen, dass neben der Freundlichkeit des Personals die Qualität des Essens an zweiter Stelle kommt, wenn es darum geht, ob jemand ein Krankenhaus weiterempfehlen würde oder nicht. Die für die Patienten und Besucher meist unsichtbaren Heinzelmännchen und Heinzelfrauchen in der (Diät-)Küche tragen also ganz wesentlich zur Patientenzufriedenheit bei. Das gilt natürlich auch, und vielleicht sogar ganz besonders, in einem Kinderspital.
Als Ernährungsberaterin kann man sich mit der Diätküche gar nicht gut genug stellen. Über sie läuft alles, was von den regulären Tagesmenues abweicht. Von Berufs wegen wird man den Diätköchen früher oder später mir ausgefallenen Sonderbestellungen auf die Nerven gehen müssen und da empfiehlt es sich, bereits im Voraus für ein gutes Klima und eine offene Kommunikation mit der Küche zu sorgen. Sie kochen oft separate Gerichte für einzelne Personen und setzen die ernährungstherapeutischen Verordnungen um.
Heute habe ich also den ganzen Tag in der Diätküche verbracht und fleissig mitgeholfen. Also jedenfalls in der Zeit, in der ich nicht im Weg rumstand. Ich fand’s schön zu sehen, mit welcher Hingabe die Köche selbst Babybrei angerichtete haben und wie aus einer Portion Schokoladenmousse beispielsweise ein Koalabär mit einem Gesicht aus Früchten und einem Schlips aus Pfefferminz wurde.
Ich finde es echt faszinierend, dass bei einer Vielzahl von verschiedenen Menus und Kostformen am Schluss (fast) jedes Kind genau das bekommt, was es bestellt hat. Hier ein Gemüsedipp ohne Peperoni, da Quarkküchlein mit Tomatensauce statt mit Bolognaise, genau abgewogene Pasta für die Diabetiker und auf die Kalorie genau berechnete Gerichte für die Patienten auf der Station für Essstörungen.
Ein Bisschen gewöhnungsbedürftig ist für mich die Tatsache, dass bei dem sogenannten „cook & chill“ Verfahren das Essen komplett kalt auf die Teller kommt und erst nach der Auslieferung auf den Stationen erwärmt wird. Wo sonst legt man eine halbgefrorene Bratwurst in eine kalte Sauce mit noch kälterem Reis?