„Und da erkannte ich das Geheimnis: Die Geschichten sind tatsächlich schon geschrieben, aber wir können sie verraten und uns mit dazu. Wir können so leben, wie wir glauben, leben zu müssen oder nicht anders leben zu können, doch es wird immer ein Leben geben, wie es für uns gemeint ist; es ist jenes, das uns am glücklichsten macht und das uns zu unserer wahren Grösse erhebt; was auch immer der Preis dafür sein möge und wie viel auch immer wir dafür auf uns nehmen müssen.“ (Thomas Meyer, Wolkenbruchs wundersame Reise in die Arme einer Schickse)
Thomas Meyers Bestseller über einen jungen Zürcher Juden auf der Suche nach der Frau fürs Leben ist leicht und unterhaltsam geschrieben, doch mit diesem Absatz hat der Autor etwas angesprochen, was für mich in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.
Es geht nicht immer nur darum, allen anderen zu gefallen und stets zu tun, wovon man glaubt, dass es von einem erwartet wird. Meiner Meinung nach sind wir in den Momenten am glücklichsten, in denen wir zu hundert Prozent uns selbst und damit authentisch sein können. Für sich und seine eigenen Bedürfnisse einstehen zu können ist eine der grössten menschlichen Stärken. Wenn wir mit uns und unseren Entscheidungen im Reinen sind, so werden sie die Menschen, denen wir wirklich wichtig sind, auch mit uns tragen.
Ich glaube an ein Schicksal und dass gewisse Dinge im Leben vorgegeben sind und wir diese hinnehmen müssen. Doch wie wir damit umgehen, bleibt uns selber überlassen. Manchmal müssen wir dafür Umwege gehen oder gar mühsame Aufstiege in Kauf nehmen, doch am Ende hat es sich immer dann gelohnt, wenn wir den Weg gewählt haben, auf dem wir uns selbst geblieben sind.