Wohngeschichten

Moni packt (mal wieder)

Nach einem recht unspektakulären Start ins Jahr 2018 steht bei mir nun die nächste grosse Herausforderung vor der Tür: Ich starte in mein letztes grosses Praktikum und damit auch zur letzten Etappe auf dem Weg zur Berufsbefähigung als Ernährungsberaterin. Juhu!

Zwölf Monate werde ich in einem Schweizer Kantonsspital mit rund 400 Betten in der Ernährungsberatung arbeiten und ich freue mich riesig darauf. Seit meinem letzten Praktikum ist bereits mehr als ein Jahr vergangen und ich kann es kaum erwarten, all das angehäufte Wissen aus den drei Jahren Studium in der Praxis anzuwenden. Bisher musste ich einen Betrieb jeweils nach spätestens drei Monaten wieder verlassen. Meistens also genau dann, wenn ich mich gerade so richtig eingelebt hatte und begann, mich in meiner Rolle als angehende Ernährungsberaterin wohlzufühlen. Nun bin ich gespannt, wie es sein wird, über längere Zeit Vollzeit zu arbeiten und Klientinnen und Klienten über mehrere Monate hinweg betreuen zu können. Auf den Kontakt mit den Patientinnen und Patienten sowie die interprofessionelle Zusammenarbeit im Krankenhaus freue ich mich besonders. Bestimmt ergibt sich die eine oder andere Begegnung, von der ich dann hier auf meinem Blog berichten kann.

Da ich noch keine eigene Wohnung habe sondern nach dem Studienabschluss in Bern wieder bei meinen Eltern eingezogen bin, habe ich mich dazu entschieden, unter der Woche zumindest vorläufig in eine Personalwohnung direkt neben dem Spital zu ziehen. Wieder einmal heisst es also, meinen Haushalt zusammenzupacken und aus der Reisetasche zu leben. Da ich dieses Mal eine ganze Wohnung, inklusive Miniküche und Bad, und nicht nur ein Zimmer für mich habe, möchte ich es mir auch gemütlich einrichten. Schliesslich will ich mich nach einem anstrengenden Arbeitstag wohl fühlen und erholen.

Wohngeschichten

Wohnungsübergabe

 

Meine Wohnung in Bern ist nun definitiv Geschichte. Ich habe sie gestern an meine Nachmieterin übergeben.

In den letzten Wochen habe ich mithilfe meine Eltern meinen gesamten Mini-Haushalt von Bern zurück in den Raum Zürich transportiert. Dabei war ich erstaunt (und froh), wie wenig ich zum Leben gebraucht habe. Ein paar Kisten mit Geschirr, Büromaterialien und Putzmitteln, einige Möbel, fertig! Wenn ich mit all meinen Klamotten, Schuhen, Taschen und meinem Krimskrams definitiv aus meinem Elternhaus ausziehe, wird die Sache wohl ein bisschen anders aussehen.

Meine Einzimemrwohnung war ja nicht besonders gross, aber vor der Übergabe habe ich bestimmt zehn Stunden lang jede kleinste Ecke geputzt und die mühsamen Fensterläden sogar mit der Zahnbürste bearbeitet. Da brauchte es einiges an Café Latte und Energy Drinks, um Energie und Motivation aufrecht zu erhalten. Mit guter Musik im Hintergrund fällt das Putzen ausserdem leichter und man ist abends so kaputt, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man den Sport für einmal sausen lässt.

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Nur noch eine Ecke mit Radio und Putzzeug ist übrig geblieben.

Vor der offiziellen Wohnungsübergabe mit der Verwaltung war ich ziemlich nervös. Ich hatte so viel Arbeit in die Endreinigung gesteckt, dass es mich echt frustriert hätte, wenn ich hätte nachreinigen oder eine Reinigungsfirma bezahlen müssen. Um mir selber etwas gutes zu tun habe ich mir deshalb vorgängig ein süsses Mittagessen beim Bäcker um die Ecke gegönnt.

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Als die junge Dame von der Verwaltung kam, war ich zuerst positiv gestimmt. Sie war ziemlich jung und machte einen unkomplizierten Eindruck. Ich sollte mich gestäuscht haben. Für den einen Raum sowie die sehr übersichtliche Küche und das ebenfalls nicht besonders grosse Badezimmer brauchte sie geschlagene 45 Minuten. Jeder Winkel (mit Ausnahme des Fensterladens, den ich extra mit der Zahnbürste poliert hatte) wurde akribisch kontrolliert und jede Keramikplatte einzeln angeschaut. Ich sah meine Chancen auf eine erfolgreiche Übernahme schon schwinden.

Aber siehe da, sie hatte nichts zu beanstanden und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen. Da hat sich die ganze Arbeit wenigstens gelohnt und von der Kaution, die vollständig zurückbezahlt wird, kann ich mir etwas schönes leisten. Vielleicht ein paar neue Klamotten, die ich dann beim nächsten Umzug ebenfalls rumschleppen muss.

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Der letzten Schnappschuss in meiner leer geräumten Wohnung.
Bern, Studiumsgeschichten, Wohngeschichten

Bye, bye Bern

Nicht nur mein Studium, sondern auch meine Zeit als Wochenaufenthalterin in Bern neigt sich langsam dem Ende zu. Heute habe ich mit dem Auto bereits einen Grossteil meines Krempels abgeholt. Eigentlich erstaunlich, wie wenig es war. Bis auf einige Möbel, die noch dort sind, liess sich alles gut in meinem Elternhaus verstauen. Ein Haushalt wird von einem anderen verschluckt.

Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Ich bin froh, weil ich bald wieder in der wunderschönen Umgebung wohne, in der ich aufgewachsen bin. Ich bin froh, weil hier im Raum Zürich ein Grossteil meines sozialen Umfelds lebt. Familie und Freunde. Ich bin froh, weil ich nicht mehr ständig mit einem Koffer oder einer Reisetasche hin und her pendle, sondern alle meine Habseligkeiten am gleichen Ort habe.

Ich bin wehmütig, weil ich mich in Bern total wohl gefühlt habe. Ich mag die Stadt und die Menschen dort total gerne. Ich bin (zumindest teilweise) aus meinem Elternhaus ausgezogen und habe zunächst in einer WG  und anschliessend zwei Jahre in einer Einzimmerwohnung gelebt. Es war toll, mein eigenes Reich zu haben!

Am Mittwoch bin ich morgens durch die Stadt flaniert, habe noch einmal meine Lieblingsplätze besucht und den Bären im Bärenpark auf Wiedersehen gesagt.

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Am Abend haben mich drei Freunde aus Zürich besucht und mir geholfen, meine Vorräte aufzuessen sowie meinen Kühlschrank zu leeren. Da ich mir in den zwei Jahren keinen Esstisch angeschafft habe, fand das Picknick wie gewohnt auf dem Boden meiner Einzimmerwohnung statt. Lecker und reichhaltig war es trotzdem.

Den Donnerstag habe ich dazu genutzt, noch einmal ausgiebig in meinem Lieblingswald joggen zu gehen. Die Laufstrecken dort scheinen endlos, es ist angenehm flach und die zahlreichen Bäume spenden in der Sommerhitze schatten.

Den Blog wird es übrigens weiter geben, auch wenn der Titel nicht mehr ganz aktuell ist. Bern kehre ich vorerst definitiv den Rücken und ziehe zurück zu meinen Eltern. Wo es mich von dort aus wohnungstechnisch hin verschlägt, ist noch nicht ganz klar.

Langweilig wird es mir in den kommenden Wochen und Monaten auf jeden Fall nicht. Die Bachelorarbeit wartet sehnlichst darauf, zu Ende geschrieben zu werden. Anfang September findet für mich die grosse Abschlussprüfung statt, bei der ich beweisen muss, dass ich als Ernährungsberaterin etwas tauge. Im Herbst werde ich mich vermutlich erneut einer grossen Operation unterziehen und anschliessend sehr viel Zeit brauchen, um mich von dem grossen Eingriff zu erholen. Wenn alles gut läuft, kann ich im Februar 2018 als „desginierte Ernährungsberaterin“ in mein einjähriges Traumpraktikum in einem mittelgrossen Schweizer Spital starten. Darauf freue ich mich riesig! Dazwischen ist irgendwann noch ein definitiver Auszug aus dem Elternhaus geplant. Vermutlich in eine WG. Auch das wird bestimmt super!

Alltagsgeschichten, Bern, Essgeschichten, Studiumsgeschichten

Wonder Waffel

Nachdem ich am Morgen für die Managementprüfung nächste Woche gelernt und Maskottchen für die mündliche Prüfung einer Mitstudentin gespielt hatte, habe ich es mir am Mittag gemeinsam mit einer anderen Mitstudentin so richtig gut gehen lassen. Wir waren bei Wonder Waffel direkt beim Hauptbahnhof in Bern und haben uns ein süsses Mittagessen gegönnt. Yummy!

Man kann sich seine Lieblingswaffel individuell zusammenstellen und jeder Teller wird liebevoll mit dem eigenen Namen beschriftet. Zu der super leckeren Waffel gabs für mich Apfelmus, verschiedene frische Früchte, Kokosraspeln, Schokostreusel und eine Kugel Joghurteis.

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Mit dieser süssen Versuchung im Magen fiel das Lernen am Nachmittag allerdings doppelt schwer. Ein Power-Nap musste sein, da half noch nicht einmal mehr Kaffee.

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Bern, Essgeschichten

Znacht in der Crêperie

Nach einem mehr oder weniger arbeitsreichen Tag war ich gestern Abend mit zwei Freundinnen zum Essen in der Crêperie Le Carrousel in Bern. Der Name ist Programm, denn über der Bar befindet sich tatsächlich ein kleine Karussell. Überhaupt passt das Lokal mit seinem alternativ angehauchten Retro-Charme hervorragend in das Berner Studentenquartier Länggasse. Die Hintergrundmusik entführt einen in die wohlige Atmosphäre einer Hotellounge und die Bedienung ist ausnehmend freundlich und sehr aufmerksam.

Für mich gab es einen grossen Salat und eine Galette mit Blauschimmelkäse und Birnen. Yummy!

Wohngeschichten

Fremde in der Wohnung – Teil 3

Von 2.0 angemeldeten Wohnungsbewerbern sind heute Abend genau 0.0 erschienen. Ohne Abmeldung. Da haben sich das Zuhausebleiben und das Warten auf das Essen echt gelohnt.

Besonders amüsant fand ich diejenige, die mir eine Stunde vor dem vereinbarten Termine noch eine Mail geschrieben hatte, um sich zu versichern, dass sie Wohnung noch nicht vergeben ist und die Besichtigung auch wirklich stattfindet. Äh ja!?

Wohngeschichten

Fremde in der Wohnung – Teil 2

Gestern fand der zweite Teil der Wohnungsbesichtigungen statt. Es waren vier Bewerberinnen und Bewerber angemeldet und alle sind pünktlich erschienen. Einige möchten sich fest in Bern niederlassen, andere wollen, genau wie ich, Wochenaufenthalter in der Bundeshauptstadt sein.

Sportlich (rücksichtslos), wie ich bin, habe ich die Interessenten fraglos gezwungen, die drei Stockwerke die Treppe hochzugehen. Beim Einzug werden sie dann schon merken, dass es einen Aufzug gibt. Wenn ich schon die Hälfte dieses traumhaften Frühlingstages ihretwegen in der Wohnung verbringen, dann will ich mich wenigstens bewegen, wenn ich sie an der Türe abhole. Jawohl!

Um ein angenehm heimeliges Ambiente zu schaffen (und weil ich ohnehin süchtig danach bin), koche ich immer wieder frischen Kaffee, der einen herrlichen Duft verströmt. Da will man doch sofort einziehen.

Bewerberin Nummer eins ist die erste Frau an diesem Wochenende. Sie kommt aus der Romandie, sodass ich mein Französisch hervorkrame. Es klappt ganz gut und ich freue mich, dass ich noch nicht alles verlernt habe. Ihr fällt, typisch Frau, sofort auf, dass der Einbauschrank für die komplette Garderobe viel zu klein ausfällt. Ansonsten scheint sie aber sehr interessiert zu sein, wie alle an diesem Tag.

Bewerber Nummer zwei spricht ebenfalls nur gebrochen Deutsch und ich kann mit Französisch und ein wenig Italienisch auftrumpfen. Ihm sind die Heizung und die Aufteilung der Nebenkosten besonders wichtig. Auch einen Keller braucht er, um das Futter für seinen Hund verstauen zu können. Er und seine Freundin schauen sich alles genauestens an.

Bewerberin Nummer drei ist bisher meine persönliche Favoritin. Ich finde sie mega sympathisch, sie hat, genau wie ich, Ernährung und Diätetik studiert und hängt jetzt noch ein Studium in Humanmedizin dran. Chapeau! Auch sie hat eine alte Hundedame, die ebenfalls einziehen soll. Von der Wohnung ist sie total begeistert, ihre Augen strahlen richtig. Was hatte ich doch damals vor anderthalb Jahren für ein Glück, dass ich sie bekommen habe.

Bewerberin Nummer vier ist auch nicht unsympathisch, allerdings riecht sie etwas merkwürdig und ich muss nach ihrem Besuch erstmal gut durchlüften. Ihr sind als erstes die Grüngutcontainer vor dem Haus aufgefallen. Das scheint ihr sehr wichtig zu sein.

Alle nehmen ein offizielles Bewerbungsformular mit und ich lasse mich überraschen, werde bei der zweiten Besichtigungsrunde nach Ostern noch so alles vorbeischaut.

Jetzt bin ich aber erstmal in Leipzig und quartiere mich dort als „Untermieterin“ bei meiner Freundin ein.

Wohngeschichten

Fremde in der Wohnung – Teil 1

Mein Studium neigt sich dem Ende zu und meine Zeit in Bern damit auch. Für mein einjähriges Praktikum direkt anschliessend an das Studium habe ich eine Stelle im Kanton Aargau gefunden. Somit habe ich auch den Mitvertrag für meine geliebte Einzimmerwohnung auf Ende Juli gekündigt und die Verwaltung hat sie zur Neuvermietung ausgeschrieben. Das Interesse ist riesengross, seit Tagen klingelt ständig mein Telefon und der Posteingang meines Mailaccounts füllt sich ebenfalls im Stundentakt mit Anfragen. Das ganze Wochenende über geben sich Interessenten die Klinke in die Hand. Menschen, die ich noch nie zuvor gesehen habe und vermutlich auch nie wieder sehen werde, inspizieren den Raum, der gleichzeitig mein Wohn-, Schlaf- und Esszimmer ist.

Abgesehen davon, dass ich natürlich einen ordentlichen Eindruck hinterlassen möchte, gebe ich den Fremden mehr oder weniger unfreiwillig einen recht tiefen Einblick in meine Privatsphäre. An den Wänden hängen überall Fotos, Postkarten, Gedanken und Sprüche, die mir etwas bedeuten. Habe ich mich damals bei der Wohnungssuche auf jedes Detail geachtet? Ich glaube eher nicht. Jedenfalls kann ich mich überhaupt nicht an die Einrichtung meiner Vorgängerin erinnern? Wo standen ihr Bett, ihr Schreibtisch, ihre Kommode? Keine Ahnung.

Das waren meine Gedanken vor der ersten Besichtigung. In der Realität habe ich mir wohl zu viele „Sorgen“ gemacht. Der erste Bewerber schoss gestern während knapp zwei Minuten wie von der Tarantel gestochen durch mein Zimmer, warf einen hektischen Blick in jede Ecke und verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. Ein Anmeldeformular zur offiziellen Bewerbung bei der Verwaltung hat er jedoch gerne mitgenommen. Bewerber Nummer zwei ist gar nicht erst erschienen (irgendwie hatte ich am Telefon schon vermutet, dass das passieren könnte) und Bewerber Nummer drei, ein Herr mittleren Alters, war auch nach weniger als zehn Minuten wieder weg. Immerhin schien er etwas mehr Erfahrung bei der Wohnungssuche zu haben, den er fragte nach dem Grund für meinen Auszug (Ärger mit der Verwaltung oder den Nachbarn) und sah sich Küche und Badezimmer in Ruhe an.

Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wer gleich um elf Uhr an meiner Türe klingelt.

 

 

 

Alltagsgeschichten, Bern, Wohngeschichten

Zurück in Bern

 

Nachdem ich aufgrund meiner Operation einige Wochen in Zürich verbracht habe, bin ich zum Schreiben an meiner Bachelorarbeit für einige Tage in Bern. Ich liebe diese Stadt!

Um meinen Kopf zu lüften und auf andere Gedanken zu kommen, bin ich gestern am späteren Nachmittag stundenlang entlang der Aare spaziert und habe es einfach nur genossen. Keine fünfzehn Minuten vom Stadtzentrum entfernt herrscht einfach nur Ruhe und Frieden. Die Menschen sind entspannt und geniessen ihr Leben.

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Die Wildschweine im Tierpark Dählhölzli geniessen die Frühlingssonne bei einem erfrischenden Fussbad.
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Blick auf die Aare
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Naturschutzgebiet am Aareufer

 

Nach dem knapp dreistündigen Spaziergang war ich ziemlich erschöpft (bis zum nächsten Halbmarathon im Herbst muss ich noch schwer an meiner Kondition arbeiten) aber super happy! Zum Abendessen gab’s dann eine grosse Tasse Tee und einen bunt gemischten kalten Teller.

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Studiumsgeschichten, Wohngeschichten

Wenn der Kaffee versiegt

Wann ist es Zeit zu gehen? Wenn das Pulver gerade noch für einen Kaffee reicht.

Nach 35 Arbeitstagen und 99 Tassen Instantkaffee neigt sich mein fünftes und damit zweitletztes Praktikum dem Ende zu. Obwohl es mangels Patienten nicht besonders ereignisreich war, konnte ich doch einige Erfahrungen dazu gewinnen und verschiedene Eindrücke mitnehmen. Irgendetwas lernt man ja immer und im direkten Kontakt mit Menschen sowieso.

Besonders beeindruckt hat mich die Palliativstation in dem Krankenhaus, in dem ich die letzten zwei Monate gearbeitet habe. Dort werden Patientinnen und Patienten gepflegt, die unheilbar krank sind und bei denen man nur noch die Symptome, nicht aber die Krankheit selber bekämpft. Viele verbinden die sogenannte palliative care direkt mit dem Tod, aber nicht jeder, der auf einer Palliativstation lebt, wird unmittelbar sterben. Mit vielen chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise diversen Krebsarten oder neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose, kann man noch viele Jahre leben und die Palliativmedizin hat zum Ziel, die Lebensqualität der Betroffenen so hoch wie möglich zu halten.

Ich war beeindruckt von der Hingabe, mit der die Pflegenden sich um ihre Patienten kümmern. Auf dieser Station funktioniert die Medizin so, wie ich sie mir überall wünschen würde: Der Mensch steht im Fokus, mit seinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Man nimmt sich Zeit, geht auf die Patienten ein und tut alles, was möglich ist, damit sie sich wohl fühlen. Das hat mich geprägt und das werde ich mitnehmen.

Bei allem, was auch wir als Ernährungsberaterinnen und -Berater tun, sollten wir uns immer fragen, was für den Patienten gerade das Wichtigste ist und wie wir ihm oder ihr Gutes tun können. Manchmal deckt sich das mit unserem Wissen und unserer professionellen Meinung, manchmal aber auch nicht. Dann gilt es, das Gespräch zu suchen und Kompromisse zu finden.

Damit packe ich meine sieben Sachen zusammen und begebe mich via Zürich für die nächsten zwei Monate wieder an die Fachhochschule nach Bern. Es warten (spannende) Module, die Bachelorarbeit sowie die Bewerbungen für das zehnmonatige Abschlusspraktikum auf mich. Langweilig wird es also bestimmt nicht und ich werde mir sofort neuen Kaffee kaufen müssen, um genügend Power zu haben.

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Ich habe mal wieder alles zusammengepackt und meine treue Begleiterin – die Reisetasche – umzugsfertig gemacht.