Nicht nur mein Studium, sondern auch meine Zeit als Wochenaufenthalterin in Bern neigt sich langsam dem Ende zu. Heute habe ich mit dem Auto bereits einen Grossteil meines Krempels abgeholt. Eigentlich erstaunlich, wie wenig es war. Bis auf einige Möbel, die noch dort sind, liess sich alles gut in meinem Elternhaus verstauen. Ein Haushalt wird von einem anderen verschluckt.
Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Ich bin froh, weil ich bald wieder in der wunderschönen Umgebung wohne, in der ich aufgewachsen bin. Ich bin froh, weil hier im Raum Zürich ein Grossteil meines sozialen Umfelds lebt. Familie und Freunde. Ich bin froh, weil ich nicht mehr ständig mit einem Koffer oder einer Reisetasche hin und her pendle, sondern alle meine Habseligkeiten am gleichen Ort habe.
Ich bin wehmütig, weil ich mich in Bern total wohl gefühlt habe. Ich mag die Stadt und die Menschen dort total gerne. Ich bin (zumindest teilweise) aus meinem Elternhaus ausgezogen und habe zunächst in einer WG und anschliessend zwei Jahre in einer Einzimmerwohnung gelebt. Es war toll, mein eigenes Reich zu haben!
Am Mittwoch bin ich morgens durch die Stadt flaniert, habe noch einmal meine Lieblingsplätze besucht und den Bären im Bärenpark auf Wiedersehen gesagt.
Am Abend haben mich drei Freunde aus Zürich besucht und mir geholfen, meine Vorräte aufzuessen sowie meinen Kühlschrank zu leeren. Da ich mir in den zwei Jahren keinen Esstisch angeschafft habe, fand das Picknick wie gewohnt auf dem Boden meiner Einzimmerwohnung statt. Lecker und reichhaltig war es trotzdem.
Den Donnerstag habe ich dazu genutzt, noch einmal ausgiebig in meinem Lieblingswald joggen zu gehen. Die Laufstrecken dort scheinen endlos, es ist angenehm flach und die zahlreichen Bäume spenden in der Sommerhitze schatten.
Den Blog wird es übrigens weiter geben, auch wenn der Titel nicht mehr ganz aktuell ist. Bern kehre ich vorerst definitiv den Rücken und ziehe zurück zu meinen Eltern. Wo es mich von dort aus wohnungstechnisch hin verschlägt, ist noch nicht ganz klar.
Langweilig wird es mir in den kommenden Wochen und Monaten auf jeden Fall nicht. Die Bachelorarbeit wartet sehnlichst darauf, zu Ende geschrieben zu werden. Anfang September findet für mich die grosse Abschlussprüfung statt, bei der ich beweisen muss, dass ich als Ernährungsberaterin etwas tauge. Im Herbst werde ich mich vermutlich erneut einer grossen Operation unterziehen und anschliessend sehr viel Zeit brauchen, um mich von dem grossen Eingriff zu erholen. Wenn alles gut läuft, kann ich im Februar 2018 als „desginierte Ernährungsberaterin“ in mein einjähriges Traumpraktikum in einem mittelgrossen Schweizer Spital starten. Darauf freue ich mich riesig! Dazwischen ist irgendwann noch ein definitiver Auszug aus dem Elternhaus geplant. Vermutlich in eine WG. Auch das wird bestimmt super!