ERB-Geschichten

Nutridays 2018 – Mein erster Ernährungskongress

Warum man nach einem ERB-Kongress gut und gerne zwei Wochen auf einer einsamen Insel überleben könnte…

Gestern und vorgestern habe ich zum ersten Mal einen Kongress für Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater besucht. Die Nutridays 2018 fanden im Kongresszentrum in Biel statt und ich kam mir schon bei der Anreise ungeheuer wichtig vor. Schliesslich werden zu einer Fachtagung nur Fachpersonen eingeladen und dass ich da nun irgendwie dazu gehöre, ist schon cool.

Gleich beim Eintreffen wurden wir mit offiziellen Namensschildern und einer grossen, halb gefüllten „Goodie-Tüte“ ausgestattet. Es gab Quinoa-Pops, Pasta aus Kichererbsenmehl, Trinknahrungen, Schokolade und eine grosse Packung mit Keksen. Im Erdgeschoss sowie im ersten Stock des Kongresshauses reihte sich Stand an Stand und die Aussteller, Firmen aus der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, warben mit Flyern, Kaffee, Gratismustern und vielen Süssigkeiten um die Aufmerksamkeit und Gunst der Teilnehmenden. Es kann wirklich niemand behaupten, dass es nur Gemüse und Salat gibt, wenn Ernährungsfachpersonen tagen.

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Dieses Infomaterial gilt es in den nächsten Tagen noch zu sichten. Weil wir als ERBs einen Einfluss darauf haben, welche Speziallebensmittel eine Klinik einkauft bzw. welche Lebensmittel unsere ambulanten Klientinnen und Klienten verzehren, ist unser Wohlwollen heiss begehrt.

 

Ehemalige Dozentinnen sind plötzlich Berufskolleginnen, mit denen man per Du ist und die einen zur Begrüssung herzlich in die Arme schliessen. Aus meinen Mitstudierenden sind Berufsleute mit erster Praxiserfahrung geworden. Sei es nun im Spital, so wie ich, in der ambulanten Ernährungspraxis oder als Aussendienstmitarbeiter eines Medizinalprodukteherstellers. So cool! Wir führten fachliche Diskussionen, tauschten unsere Erfahrungen aus und hatten dabei eine Menge Spass. Das Studium scheint schon ziemlich weit weg, doch wir verstehen uns noch immer super.

Die Referate waren teilweise mehr, teilweise auch weniger interessant, aber ich konnte auf jeden Fall einiges für die Praxis mitnehmen. Neben neuen Inputs, Denkanstössen und schönen Begegnungen nahm ich aber vor allem eine prall gefüllte Tüte voll mit Speziallebensmitteln nach Hause. Seien es nun energie- und proteinreiche Speziallebensmittel, ganz normale Snacks, Süssigkeiten oder Nahrungsergänzungsmittel. Verhungern werde ich in nächster Zeit bestimmt nicht und mit einer Handcreme ist sogar für zarte Hände gesorgt, die meinen nagelneuen Kugelschreiber fliessend über das gesponserte Notizpapier gleiten lassen werden.

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Bern, Studiumsgeschichten, Wohngeschichten

Bye, bye Bern

Nicht nur mein Studium, sondern auch meine Zeit als Wochenaufenthalterin in Bern neigt sich langsam dem Ende zu. Heute habe ich mit dem Auto bereits einen Grossteil meines Krempels abgeholt. Eigentlich erstaunlich, wie wenig es war. Bis auf einige Möbel, die noch dort sind, liess sich alles gut in meinem Elternhaus verstauen. Ein Haushalt wird von einem anderen verschluckt.

Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Ich bin froh, weil ich bald wieder in der wunderschönen Umgebung wohne, in der ich aufgewachsen bin. Ich bin froh, weil hier im Raum Zürich ein Grossteil meines sozialen Umfelds lebt. Familie und Freunde. Ich bin froh, weil ich nicht mehr ständig mit einem Koffer oder einer Reisetasche hin und her pendle, sondern alle meine Habseligkeiten am gleichen Ort habe.

Ich bin wehmütig, weil ich mich in Bern total wohl gefühlt habe. Ich mag die Stadt und die Menschen dort total gerne. Ich bin (zumindest teilweise) aus meinem Elternhaus ausgezogen und habe zunächst in einer WG  und anschliessend zwei Jahre in einer Einzimmerwohnung gelebt. Es war toll, mein eigenes Reich zu haben!

Am Mittwoch bin ich morgens durch die Stadt flaniert, habe noch einmal meine Lieblingsplätze besucht und den Bären im Bärenpark auf Wiedersehen gesagt.

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Am Abend haben mich drei Freunde aus Zürich besucht und mir geholfen, meine Vorräte aufzuessen sowie meinen Kühlschrank zu leeren. Da ich mir in den zwei Jahren keinen Esstisch angeschafft habe, fand das Picknick wie gewohnt auf dem Boden meiner Einzimmerwohnung statt. Lecker und reichhaltig war es trotzdem.

Den Donnerstag habe ich dazu genutzt, noch einmal ausgiebig in meinem Lieblingswald joggen zu gehen. Die Laufstrecken dort scheinen endlos, es ist angenehm flach und die zahlreichen Bäume spenden in der Sommerhitze schatten.

Den Blog wird es übrigens weiter geben, auch wenn der Titel nicht mehr ganz aktuell ist. Bern kehre ich vorerst definitiv den Rücken und ziehe zurück zu meinen Eltern. Wo es mich von dort aus wohnungstechnisch hin verschlägt, ist noch nicht ganz klar.

Langweilig wird es mir in den kommenden Wochen und Monaten auf jeden Fall nicht. Die Bachelorarbeit wartet sehnlichst darauf, zu Ende geschrieben zu werden. Anfang September findet für mich die grosse Abschlussprüfung statt, bei der ich beweisen muss, dass ich als Ernährungsberaterin etwas tauge. Im Herbst werde ich mich vermutlich erneut einer grossen Operation unterziehen und anschliessend sehr viel Zeit brauchen, um mich von dem grossen Eingriff zu erholen. Wenn alles gut läuft, kann ich im Februar 2018 als „desginierte Ernährungsberaterin“ in mein einjähriges Traumpraktikum in einem mittelgrossen Schweizer Spital starten. Darauf freue ich mich riesig! Dazwischen ist irgendwann noch ein definitiver Auszug aus dem Elternhaus geplant. Vermutlich in eine WG. Auch das wird bestimmt super!