Nachdem es beim Speeddating mit dem „Partner fürs Leben“ nicht geklappt hat und ich irgendwie nie da bin, wo man interessante in meinem Alter Männer kennenlernt, wage ich einen Versuch mit der hierzulande wohl bekanntesten Flirt-App. Ehrlich gesagt ist es schon der dritte, wobei ich es bei den ersten beiden Malen schon nach wenigen Tagen so ätzend fand, dass ich die App wieder deinstalliert hatte. Etwas Ernsteres hat sich nie ergeben.
Das Prinzip ist ganz simpel: Man lädt sich die Applikation aufs Handy, meldet sich an und schwupp kriegt man unzählige Fotos von Männern in der gewünschten Altersgruppe präsentiert. Einmal nach links zwischen bedeutet „No Go“, mit einem Fingerzeig nach rechts signalisiert man Interesse. So einfach. So oberflächlich?
Haben beide Interesse, kann man sich via Chat austauschen und entscheiden, ob man für ein persönliches Treffen bereit ist.
Wenn man sich die Profile der Männer so anschaut, dann sehen sie zu 90% identisch aus: Jeder reist und isst gerne, man(n) studiert, kann mehrere Sprachen, ist sehr sportlich, liebt die Natur, seine Freunde und gute Partys. Interessant finde ich, dass es mittlerweile zum guten Ton zu gehören scheint, irgendeine ausgefallene Sportart wie Paragliding, Kitesurfing oder Fallschirmspringen zu betreiben.Was ist aus Fussball oder Unihockey geworden?
Einen Fingerzeig nach links kriegen bei mir alle, die sich mit nacktem Oberkörper oder Zigarette im Mund ablichten. Wenn einer der Herren in enger Umarmung mit einer hübschen Dame abgebildet ist, macht mich das ebenfalls misstrauisch. Kann ja sein, dass es „nur“ die Schwester oder eine gute Freundin ist, aber die Überlegung dahinter verstehe ich trotzdem nicht.
Mal sehen, wie lange die App dieses Mal auf meinem Handy installiert bleibt…