Alltagsgeschichten, Pendeln

Dienstag

Weil es gerade so schön zu Montag passt:

Nach meinem etwas missglückten Wochenstart gestern bin ich heute wieder früher losgefahren und habe die Augen extra weit offen gelassen, um ja die Ausfahrt nicht zu verpassen.

Als es dann auf halber Strecke plötzlich Stau gab, wo ich sonst die letzten zwei Wochen immer freie Fahrt hatte, fühlte ich mich leicht verar***t. Ehrlich jetzt!?

Einige Minuten später und etwa 500 Meter weiter stellte sich heraus, dass sich ein Rehbock auf die Autobahn verirrt hatte und nun die Polizei, welche ihn in den Wald zurück zu treiben versuchte, auf Trab hielt. Das arme Tier sah total gestresst aus und rannte immer wieder gegen den meterhohen Zaun.

Ich bin gespannt, was mich morgen erwartet.

Alltagsgeschichten

Montag

Ich gebe es ehrlich zu: Ich war schon gestern Abend nicht besonders motiviert, heute arbeiten zu gehen und heute Morgen dann schon gar nicht. Das Wochenende war sooo schön und sooooooo kurz.

Seit ich vor zwei Wochen meine neue Praktikumsstelle begonnen habe, war ich meistens schon fünfzehn Minuten vor meinem eigentlichen Arbeitsbeginn da. Wenn man mit dem Auto fähr, kann man ja nie ganz sicher sein, dass es nicht doch irgendwo Stau gibt und dann bleibt auch noch genügend Zeit, nach dem Umziehen ohne schlechtes Gewissen einen schönen heissen Kaffee zu trinken.

Heute wollte ich es besser machen und ausserdem das Wochenende durch eine Viertelstunde mehr Schlaf künstlich verlängern. Einigermassen wach bin ich also später als gewöhnlich losgedüst (bei der Morgenshow im Radio waren sie schon beim Zuschauerspiel und nicht wie sonst bei der Verkehrsdurchsage). Da gerade die grossen Sommerferien sind herrschte kaum Verkehr und ich kam gut voran. Irgendwie musste ich total in Gedanken versunken gewesen sein – was mich so ins Grübeln bracht weiss ich partout nicht mehr – denn ich stellte plötzlich verdutzt fest, dass ich die Autobahnausfahrt verpasst hatte. Mist!

Wer mich kennt, weiss, dass mein Orientierungssinn in etwa dem eines blinden Huhns gleich kommt und so wartete ich einfach die nächste Ausfahrt ab, welche mich unmittelbar auf die Autobahn in Richtung Zürich führte. Zumindest war ich aus der Richtung gekommen, also konnte es nicht so verkehrt sein. Die Uhr tickte und mir blieb bis zum Arbeitsbeginn um acht noch eine knappe Viertelstunde Zeit. Mist!

Die nächste Ausfahrt liess eeeeewig auf sich warten. Zumindest kannte ich den Namen der gekennzeichneten Ortschaft und ich wusste, dass sie nicht allzu weit von meinem Arbeitsort entfernt liegt. Ohne Umwegen und mehrmaliges Wenden schaffte ich es zwar nicht, aber schliesslich kam ich doch irgendwann an, spurtete zum Gebäude der Ernährungsberatung und zog mich um. Die Beratung, bei der ich hatte zuhören wollen, hatte natürlich längst begonnen. Mist!

Um den Fehlstart auszugleichen brauchte ich jetzt dringend einen Kaffee. Während ich mich noch immer über mich selbst ärgerte, brummte die Maschine so laut vor sich hin, dass ich nicht hörte, wie meine Arbeitskollegin den Raum betrat. Als sie mich ansprach, zuckte ich erschrocken zusammen und mein Puls schnellte auf gefühlte 180 Schläge pro Minute hoch. Wenigstens war ich danach definitiv wach.

 

Alltagsgeschichten, Pendeln

Arbeitsweg Teil 2 – Pendeln mit dem Auto

Da ich sehr an meinem (Schönheits-)Schlaf hänge und nicht jeden Tag gleich motiviert und gewillt bin, gut drei Stunden im Zug und auf Bahnhöfen zu verbringen, fahre ich zum ersten Mal in meinem Leben regelmässig eine längere Strecke mit dem Auto zur Arbeit. Im Vergleich zum Zug spare ich dabei gut zwei Drittel der Zeit für meinen Arbeitsweg.

Zum Glück habe ich eine grosszügige Grossmutter, die mir bereitwillig ihr kleines Auto zur Verfügung stellt. Damit bin ich auf der Autobahn zwar nicht die schnellste, die Chance, dass ich einen Parkschaden verursache, ist dafür auch eher klein.

Auch im Auto gehört für mich ein Kaffee dazu. Statt ihn am Bahnhof zu kaufen, nehme ich ihn in einem to go Becher von zuhause mit. Der schmeckt genauso gut und ist einiges billiger.

Auch hier habe ich Glück, weil der Hauptverkehr morgens und abends genau in die entgegengesetzte Richtung wie ich fährt. Ich habe also im wahrsten Sinn des Wortes freie Bahn. Im Radio kann ich quasi „by the way“ die aktuellen Nachrichten hören und mich von der laut aufgedrehten Musik in eine gute Stimmung versetzen lassen. Dafür lassen sich nicht „unauffällig“ interessante Gespräche belauschen und man lernt nicht spontan neue Leute kennen oder wird in Diskussionen verwickelt.

Das Auto hat den Vorteil, dass ich auf den Fall viel schneller bin als mit dem Zug. Morgens kann ich länger schlafen und abends habe ich mehr Freizeit. Dafür kann ich den Arbeitsweg nicht zum Wachwerden oder Entspannen nutzen, sondern muss auch nach Feierabend noch konzentriert sein. Für eine Autofahrerin mit nicht ganz so viel Routine ist das zuweilen ziemlich anstrengend.

Man ist weniger den Elementen ausgesetzt, Klimaanlage und Scheibenwischer halten Temperatur und Wetter von einem fern. Dafür bewegt man sich aber auch deutlich weniger. Mein Schrittzähler hat mir verraten, dass ich, wenn ich mit dem Zug pendle, gut 3’000 bis 4’000 Schritte mehr mache am Tag, als wenn ich mit dem Auto fahre. Damit kommt man nämlich praktisch von Tür zu Tür, ohne sich gross bewegen zu müssen.

Wenn ich irgendwann in (hoffentlich) naher Zukunft einen festen Arbeitsplatz habe, möchte ich entweder in Geh- oder Velodistanz wohnen oder mit dem Zug pendeln können. Jeden Tag ins Auto zu steigen ist längerfristig gesehen nicht mein Ding und mit den guten Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz auch nicht mehr unbedingt notwendig und zeitgemäss.

Alltagsgeschichten

Wie Gott in Frankreich

Die letzten Tage war es ruhig auf meinem Blog, da ich gemeinsam mit meiner besten Freundin einen Roadtrip durch die Provence unternommen habe. Gemeinsam haben wir den Süden Frankreichs entdeckt und uns dabei sprichwörtlich „wie Gott in Frankreich“ gefühlt. Bestes Sommerwetter, bezaubernde Landschaften, leckeres Essen und jeden Tag etwas Neues zu entdecken – was will man mehr?

An die Fahrgepflogenheiten der Franzosen (Blinker sind allgemein unbekannt, auf der Autobahn wird schonungslos gedrängelt und ein Parkplatz ist überall da, wo man ihn gerade braucht) mussten wir uns zwar erst gewöhnen, aber das Auto ist das ideale Verkehrsmittel um frei nach Lust und Laune durch die Provence zu reisen. Dazwischen haben wir fleissig Thromboseprophylaxe betrieben und die Dörfer und Städte ausgiebig zu Fuss erkundet. Papstpalast in Avignon, Amphitheater in Nîmes, Markt in Uzès und Aix en Provence, Parfumerie in Grasse, Kloster in Ganagobie und so weiter und so fort. Dazwischen durfte eine grosse Tasse Café au lait natürlich niemals fehlen.

Neben den grösseren und weithin bekannten Orten sollte man auf jeden Fall auch die hängenden Dörfer der Haute Provence besuchen. Sie bieten nicht nur einen spektakulären Ausblick über die Landschaft sondern auch viele hübsche Läden zum Stöbern und Kaufen.

Um uns auch auf längeren Fahrstrecken bei Laune zu halten, haben wir uns durch die Playlists unserer iPods gehört und fleissig mitgesungen. Meine Top 3: Hippie-Bus (Dodo), Think (Aretha Franklin) und Phantom of the Opera (weil meine Freundin da so „schön“ mitgesungen hat).