Studiumsgeschichten

Die erste Prüfung

Heute war der grosse Tag: Die Kohorte ERB14 schrieb ihre erste Prüfung an der BFH.

Als wir uns heute Morgen brav vor der Tür des Prüfungsraums versammelten, viel mir auf, wie (äusserlich) gelassen alle waren. Natürlich kann ich nicht in die Köpfe der anderen schauen, aber ich konnte niemanden erkennen, der total „rumgehypert“ hat. Bringt ja auch nix.

Der einzige, der in meinem „Team“ wirklich nervös war, war mein Bauch. Er verweigert bis jetzt die Nahrungsaufnahme, weil er scheinbar noch nicht kapiert hat, dass der Stress nun vorerst vorbei ist und das Wochenende vor der Türe steht. Offensichtlich ist er schwer von Begriff.

Obwohl ich schon zwei Jahre studiert habe, war es für mich eine neue Art von Hochschulprüfung. An der Universität hat man meist Semester- oder gar Jahresprüfungen, in denen eine Unmenge von Stoff abgefragt wird. Theoretisch zumindest. In der Assessmentprüfung nach dem ersten Jahr Psychologiestudium war es Beispiel so, dass in zwei Stunden Prüfung sechs Semesterveranstaltungen geprüft worden. Da ist es offensichtlich, dass nicht der gesamte Stoff bis ins Detail abgefragt werden kann. Beherrschen muss man ihn trotzdem, denn man weiss im Voraus schliesslich nicht, was in der Prüfung abgefragt wird.

Im heutigen Kompetenznachweis im Modul „Ernährung gesunder Frauen und Männer“ war das anders. Der Stoffumfang betrug „lediglich“ sechs Wochen, was mich ein bisschen an die Prüfungen am Gymnasium erinnert hat. Diese Art der Lernkontrolle gefällt mir aber besser, weil sie weniger selektiv ist. Hier ging es endlich mal wieder darum, dass man zeigen konnte, was man kann anstelle davon vorgeführt zu bekommen, wo man überall noch Lücken hat.

Vermutlich ist das ein grosser Unterschied der Fachhochschulen gegenüber anderen Hochschulen: Wer die Aufnahmeprüfung einmal bestanden hat, soll auch möglichst den Abschluss machen.