Bern, Wohngeschichten

Reiseführerin in der eigenen Stadt – Teil 2

Nachdem sie meinen letzten Blogeintrag noch vor ihrem Abflug gelesen hatte, hat mir meine einfallsreiche Freundin aus Leipzig kurzerhand einen Reiseführer über Bern aus Deutschland mitgebracht. Nochmal vielen Dank, das war ein tolles Geschenk!

So konnte ich ihr also nicht nur die Stadt zeigen und hier und da ein paar Namen von selbst mir bekannten Sehenswürdigkeiten um mich schmeissen, sondern ihr auch gleich noch ein paar nützliche Infos dazu aus dem handlichen Buch vorlesen. Fortan bin ich für jeglichen Besuch gewappnet.

Am Samstag haben wir uns vor allem die Altstadt angesehen. Die Universität, das Bundeshaus, die Zytglogge, das Münster und das Einsteinhaus. Im weiteren Verlauf unseres Spaziergangs sind wir dann auch am Bärenpark und beim Tierpark Dählhölzli vorbeigekommen. Die Bären haben allerdings schon Winterschlaf gehalten. Nach einem selbstgekochten Abendessen haben wir uns um 20.30 Uhr noch von der Lichtshow „Rendez-vous am Bundesplatz“ verzaubern lassen.

Am Sonntag waren wir auf dem Gurten und als zweiten Punkt mit Aussicht über die ganze Stadt am Abend noch auf dem Rosengarten. Als krönenden Abschluss ihres Besuchs haben wir einen Pizza-Lieferservice auf seine Qualität überprüft. Fazit: Die Pizza war gut aber leider nur noch lauwarm.

 

Bern, Wohngeschichten

Reiseführerin in der eigenen Stadt – Teil 1

Am Wochenende kommt mich eine Freundin aus Deutschland besuchen und ich will ihr natürlich die Schokoladenseiten von Bern zeigen und alles, was man als Tourist so gesehen haben muss. Bloss, was könnte das sein? Die Plätze, Gebäude und Landschaften, an denen wir täglich vorbeigehen, erscheinen uns irgendwann nicht mehr so besonders oder erwähnenswert, weil sie zu unserem Alltag gehören. Vermutlich weiss ich mehr über die Sehenswürdigkeiten von London und Ljubljana als von Bern oder Zürich. Ganz einfach, weil ich mich im Ausland aktiv dafür interessiere und in der Heimat nicht beziehungsweise weniger.

Bern ist nicht meine Heimatstadt und ich habe in den vergangenen vierzehn Monaten, in denen ich nun schon, zumindest teilweise, hier lebe, leider viel zu wenig Zeit damit verbracht, die Stadt zu meiner eigenen zu machen. Deshalb fällt mir zum Glück doch das eine oder andere ein, was wir unternehmen könnten. Ein Spaziergang auf den Gurten, die Besichtigung der Altstadt mit den vielen Cafés und Geschäften, das Bundeshaus, welches zurzeit am Abend mit einer Lichtshow inszeniert wird, die Aare, der Bärengraben, das Münster oder der Zeitglockenturm. Die sind allesamt schön anzusehen und/oder gehören irgendwie zu Bern, aber wirklich was darüber erzählen werde ich ihr nicht können. Ich Banause! Interessante Museen und Ausstellungen gäbe es bestimmt auch, aber bei dem tollen Herbstwetter bieten sich Aktivitäten im Freien eher an.

Bern, Wohngeschichten

Weihnachtsmarkt und Co.

Was ich an Bern wirklich sehr mag sind die Märkte. Für mich schaffen Sie eine Atmosphäre, die ganz anders ist, als in den Läden und Einkaufszentren in der Stadt. Die Zeit scheint ein bisschen stehen geblieben, die Leute nehmen sich Zeit und wählen mit Bedacht aus. Welche Tomate ist die schönste? An welchem Stand gibt es den knackigsten Salat?

Der grosse Wochenmarkt findet jeweils Dienstags und Samstags auf dem Bundeshausplatz statt. Regelmässig gibt es auch den „Handwerkermärit“ auf der Münsterplattform, wo kreative Geister aus Bern und Umgebung ihre selbstgemachte Ware feilbieten.

Was in der Adventszeit natürlich nicht fehlen darf, ist ein Weihnachtsmarkt. In Bern gibt es davon sogar zwei. Einen kleinen auf dem Münsterplatz und einen etwas grösseren am Waisenhausplatz. Wer auf der Suche nach kleinen Aufmerksamkeiten für die Feiertage ist, ist dort auf jeden Fall an der richtigen Stelle. Wo sonst zur Weihnachtszeit oft Hektik und Konsum dominieren, herrscht an den Märkten noch so etwas wie eine ursprüngliche, feierliche Atmosphäre.