Studiumsgeschichten

Das letzte Jahr

Es hat offiziell begonnen: Mein letztes Studienjahr! Noch nie war der Bachelor so nahe. Vor einem Jahr habe ich mich noch darüber gefreut, dass ich es nach drei Erstsemestrigentagen in drei verschiedenen Studiengängen an drei verschiedenen Hochschulen zum ersten Mal ins dritte Semester geschafft habe und nun sind bereits weitere zwölf Monate vergangen.

Rückblickend scheint es für mich so, als wäre dieses zweite Studienjahr wie im Flug vergangen. Es ist unheimlich viel passiert, sowohl inner- als auch ausserhalb des Studiums. Ich war insgesamt ein halbes Jahr im Praktikum und habe so drei verschiedene Spitäler und drei verschiedene Ernährungsberatungen kennengelernt. Zum ersten Mal durfte ich reale Patientinnen und Patienten beraten und meine Rolle als Ernährunsgberaterin im Spitalsetting ausprobieren. Ich habe Begegnungen gemacht, die ich so schnell nicht vergessen werde und die mich für die Ausübung meines Berufs geprägt haben. Wie ist es, wenn eine Patientin, die ich über Wochen betreut habe, stirbt? Was mache ich, wenn ein Patient die Zusammenarbeit mit mir verweigert? Wie gehe ich auf Ärzte und das Pflegepersonal zu? Welche administrativen Aufgaben gibt es als Ernährungsberaterin zu erledigen? Wo liegen meine Stärken, wo meine Schwächen?

Ich habe auch unheimlich viel theoretisches Wissen dazu gewonnen. Nach dem gesunden Menschen im ersten und zweiten Semester haben wir damit begonnen, uns mit dem kranken Menschen und seinen Bedürfnissen im Bezug auf die Ernährung zu beschäftigen. Soooo spannend!

Die Weichen für das dritte Jahr sind bereits gestellt. Ich habe die Ideenskizze für meine Bachelorarbeit abgegeben und mein nächster Praktikumsort steht ebenfalls fest. Der Stundenplan verspricht spannende Module und ich mache mir erste Gedanken darüber, wo ich mich für nächsten Herbst um eine Stelle bewerben werde.

Es wird bestimmt ein intensives Jahr werden, aber ich freue mich darauf. Wer weiss, ob und wann ich nochmal Studentin sein werde?

Studiumsgeschichten

Schwimmen lernen im Spital

Letzte Woche durfte ich in meinem Praktikum so richtig loslegen und zum ersten Mal in meiner noch jungen Laufbahn als (angehende) Ernährungsberaterin klinisch arbeiten. Ich habe wiederholt eigene Patienten auf der Station ernährungstherapeutisch betreut, Berichte geschrieben und mich mit Ärzten und Pflege ausgetauscht. So cool! Gefühlsmässig bin ich definitiv im richtigen Job angekommen.

Dadurch, dass mir so viel zugetraut wurde und ich oft selbständig arbeiten durfte, wurde mir jedoch auch die grosse Verantwortung bewusst, die nun auf meinen Schultern lastet. Aus Fallbeispielen an der Uni wurden reale Patienten im Spital. Die meisten von ihnen haben nicht nur eine Krankheit sondern gleich mehrere und mit den Medikamentenlisten könnte man ganze Zimmer tapezieren. Entgleister Diabetes, chronische Niereninsuffizienz und mangelernährt. Halleluja! Dass ich mit einer falschen Ernährungstherapie jemanden umbringe ist (zum Glück) eher unwahrscheinlich, aber es besteht doch die Möglichkeit, dass ich durch mein Tun oder Nicht-Tun einen negativen Einfluss auf die Behandlung ausübe.

Ich glaube, auf dem aktuellen Stand meiner Ausbildung ist es wichtig, dass ich die Grenzen meiner Kompetenz kenne und bei Unsicherheiten bei meiner Praxisausbildnerin nachfrage und mir rechtzeitig Hilfe hole. Es ist aber auch Zeit, dass ich lerne, meine Rolle als Fachperson wahrzunehmen und mir gewisse Kompetenzen zuzutrauen. Damit habe ich im Moment noch Mühe und ich muss lernen, dass ich mich nicht auf jede Beratung stundenlang vorbereiten und alle möglichen Szenarien durchexerzieren kann. Schwimmen lernt man eben doch nur im Wasser und ohne Rettungsring und doppelten Boden. Manchmal sieht man dabei vermutlich nicht besonders elegant aus und muss auch mal ziemlich mit den Armen rudern, um nicht zu ertrinken, aber es wird mit jedem neuen Versuch besser.

Studiumsgeschichten

Erster Arbeitstag

Erst noch war ich für ein Praktikum während acht Wochen im Kinderspital, nun bin ich schon wieder fern der Fachhochschule als Auszubildende im Spital. Dieses Mal hat es mich in ein Kantonsspital in der Innerschweiz verschlagen.

Der erste Arbeitstag war, wie es sich für einen solchen gehört, wahnsinnig anstrengend und voller neue Eindrücke, Gesichter und Namen. Bis auf einige wenige Namen haben ich alle bereits wieder vergessen und wie ich mich je in dem Wirrwarr aus Gängen und Stockwerken zurecht finden werde, ist mir ein Rätsel. Mit der Zeit werde ich mich in dem Spital aber sicherlich wie zuhause fühlen und mich im Schlaf zurechtfinden. Hoffentlich. Da es kein besonders grosses Krankenhaus ist, scheint die Atmosphäre hier sehr familiär zu sein und ich wurde von allen Seiten herzlich willkommen geheissen.

Mittlerweile habe ich auch mein Zimmer im Personalhaus bezogen und eingerichtet. Daran werde ich mich wohl erst noch gewöhnen müssen. Das Zimmer ist klein und zweckmässig, Bad und Küche teile ich mit drei anderen. Bisher konnte ich mich noch nicht dazu aufraffen, mir in der Küche etwas zum Abendessen zu kochen. Sauber ist sie eher nicht…

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Dafür habe ich – zum ersten Mal in meinem Leben – einen begehbaren Kleiderschrank. Juhu!

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Studiumsgeschichten

Arbeitstreffen

Die letzte offizielle Prüfung des laufenden Semesters haben wir gestern geschrieben und trotzdem ist von Ferienstimmung noch keine Spur. Mit drei Mitstudentinnen und mittlerweile guten Freundinnen habe ich mich heute bei einer von uns zu einem produktiven Arbeitsmeeting getroffen. Im Modul „Projektmanagement Gesundheitswesen“ sollen wir einen Projektantrag für ein realisierbares, interdisziplinäres Projekt aus dem Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention schreiben. Schwiiiierige Sache.

Da man das Nützliche stets mit dem Angenehmen verbinden soll (oder umgekehrt), haben wir es uns nicht nehmen lassen, vor der eigentlichen Arbeit ausführlich zu brunchen. Als angehende Ernährungsberaterinnen wissen wir ja schliesslich, wie wichtig Speis und Trank für Gesundheit und Wohlbefinden sind.

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Sechs Stunden später sah der gleiche Tisch weit weniger einladend aus und statt zufriedener Sattheit lag der Ausdruck von Müdigkeit in unseren Gesichtern. Dafür haben wir an diesem Tag lecker gegessen UND produktiv gearbeitet. Alles in allem war es also ein voller Erfolg!

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Studiumsgeschichten

Diabetes für Anfänger – Teil 1

Einfühlungsvermögen und klientenzentriertes Arbeiten wird im Studiengang Ernährung und Diätetik an der Berner Fachhochschule gross geschrieben. Um uns diesbezüglich zu schulen, lernen wir Studierenden die Ernährung bei Diabetes nicht nur in der Theorie, sondern setzen sie eine Woche lange auch in der Praxis um. Placebo-Medikament und Blutzuckerkontrollen inklusive.

Am Mittwoch erhielten wir von unserer ernst dreinblickenden Dozentin die „Diagnose“ Diabetes Mellitus Typ 2. Sie hat die Rolle des Arztes so überzeugend gespielt, dass einigen fast die Tränen gekommen wären. Danach haben wir uns in Lerntandems zweimal eine Stunde lang in die Ernährungstherapie eingeführt und ausführlich beraten. Was ist der Teuscher-Plan? Wie viele Kalorien sollte ich am Tag essen? Muss ich Zwischenmahlzeiten einnehmen? Was mache ich, wenn ich hypoglykämisch (unterzuckert) bin?

Seit gestern führt mich also mein erster Weg am Morgen nicht mehr zur Kaffeemaschine sondern zu meinem kleinen blauen Blutzuckermessgerät. Ich wasche mir die Hände, bereite alles vor und pikse mich in einen Finger meiner linken Hand. Dabei ist bei mir gestern die Frage aufgetaucht, was wohl jemand macht, der sich partout nicht selber stechen geschweige denn sein eigenes Blut sehen kann.

Tagsüber wird streng nach Plan gegessen und nach Möglichkeit jedes Gramm abgewogen. Drei Haupt- und drei Zwischenmahlzeiten, möglichst regelmässig über den Tag verteilt. Isst man zu viel Kohlenhydrate, steigt der Blutzuckerspiegel unkontrolliert an, isst man zu wenig läuft man Gefahr, wegen des Medikaments in eine Hypoglykämie zu verfallen. In meinem Fall natürlich rein hypothetisch.

 

Studiumsgeschichten

Prüfungssituation der anderen Art

Nach der mündlichen Biochemie-/Anatomie-/Physiologie-Prüfung letzte Woche, war heute die Prüfung im Modul „Ernährung gesunder Männer und Frauen 2“ an der Reihe. Danach fehlt mir noch eine letzte und dann habe ich endlich alle Kompetenznachweise absolviert, die ich wegen meines Krankenhausaufenthaltes nachholen musste.

Intelligent wie meine Mitstudierenden nunmal sind, haben alle die Prüfung im Juli bestanden und so leistete mir niemand Gesellschaft. Ich wartete allein vor dem Zimmer auf den Dozenten, der mir kurz vor Prüfungsbeginn entgegen kam. „Sind Sie nervös?“ „Eigentlich nicht.“ Normalerweise wuseln vor einer schriftlichen Prüfung alle herum, tauschen sich ein letztes Mal über den Stoff aus und machen sich gegenseitig Mut. Heute war es schon fast gespenstisch ruhig.

In dem Raum finden normalerweise mindestens 25 Studierende Platz und die Auswahl an Sitzmöglichkeiten war für mich dementsprechend gross. Ich entschied mich für einen Randplatz in der zweiten Reihe. „Sind Sie bereit?“ „Ja, es kann losgehen.“

Während ich den Fragebogen öffnete und mit dem Ankreuzen der (hoffentlich) richtigen Antworten begann, richtete sich der Dozent am Pult vorne im Zimmer ein und begann, auf seinem Laptop zu tippen. Als er zweimal nieste erschrak ich fürchterlich, weil es sonst so still war im Raum. Keine kratzenden Kugelschreiber, kein Seufzen, kein Schnäuzen, kein Stühlerücken. Nichts.

Etwa in der Halbzeit begann er gemütlich sein Müsli zu essen, während ich mir über den Tagesbedarf an Zink und die Hauptlebensmittelquellen für Vitamin K Gedanken machte. En Guete!

PS: Spinnen gab’s heute Morgen keine, dafür bin ich beim Verlassen des Hauses die Treppe runtergefallen. Rückblickend kann jedoch auch dieser kleine Zwischenfall nicht als schlechtes Omen gewertet werden. Positiv auf meine Leistung ausgewirkt hat es sich aber wohl auch nicht.

Spitalgeschichten

Von einer Gesunden zum vorübergehenden Pflegefall in weniger als fünf Stunden

So, ich hab’s überstanden und darf mich nach zehn Tagen Krankenhaus nun daheim weiter erholen. Home sweet home.

Auch wenn ich das in meinem Leben schon ein paar Mal erlebt habe, finde ich es immer wieder krass, was während und nach einer Operation mit einem geschieht. Am Sonntagabend war ich noch frisch fröhlich mit meiner Familie essen, bevor sie mich in der Klinik abgeliefert haben. Um sechs Uhr am Montagmorgen wurde ich geweckt, durfte ein letztes Mal duschen und wurde anschliessend direkt in den Operationssaal gefahren. Bis dahin fühlte ich mich fit und, zumindest nach aussen hin, völlig gesund. Als ich etwa fünf Stunden später im Aufwachraum wieder zu mir kam, hatte ich drei Infusionen und eine Sonde zur arteriellen Blutdruckmessung im linken Arm, eine Sauerstoffbrille in der Nase, einen Schmerzkatheter in der Wirbelsäule und eine frische, ca. 18 cm lange Bauchnaht. Zwei Drainagen förderten Flüssigkeiten aus meinem Bauch und ich fühlte mich, um es kurz zu sagen, wie vom Bus überfahren. Während ich keine zwölf Stunden zuvor noch total gesprächig gewesen war, konnte ich einfache Fragen nun knapp mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten.

Zum Glück gab es das Pflegepersonal, welches mich in den nächsten Tagen fürsorglich aufgepäppelt hat. Dass man plötzlich rund um die Uhr überwacht wird, sich nicht mal selber waschen kann, geschweige denn essen mag, ist schon ein eigenartiges Gefühl, wobei ich in der Phase viel zu müde war, um mir überhaupt darüber Gedanken zu machen.

Schmerzmittel sind auch was tolles, ich bin nie so entspannt wie nach 2mg (mindestens!) Morphium i.V. In Kombination mit Fentanyl (an sich auch eine sehr nette Droge) fand mein Magen das dann aber gar nicht komisch und gab alles wieder her, was ich ihm zuvor in mühsamer Überwindung zugeführt hatte.

Im Krankenhaus war ich so lange, bis ich wieder einigermassen mobil und „kostaufgebaut“ war sowie mit den Schmerzmitteln, die ich selber daheim einnehmen kann, über die Runden kam. Die eigentliche Erholungsphase beginnt aber erst jetzt. Ich erweitere langsam meinen Bewegungsradius und geniesse es, auch mal ungeniert nichts zu tun und mitten am Tag ein Schläfchen zu halten. Jetzt ist auch die Zeit, in der ich realisiere, was innerhalb der letzten zwei Wochen mit mir passiert ist und wie sich das auf mich und meinen Körper auswirkt. Für’s erste ist die Operation gut überstanden und auch die Wundheilung verläuft zufriedenstellend. Ob sie den gewünschten Erfolg gebracht hat, wird sich allerdings erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Studiumsgeschichten

Früh übt sich, wer ein Bachelor sein will

Fachhochschulen werden zuweilen etwas belächelt und die Qualität der Lehre sowie die Anforderungen an die Studierenden gemeinhin eher unterschätzt. Das ging mir lange genauso. Nach dem Gymnasium war es für mich gar nie wirklich ein Thema, an einer Fachhochschule zu studieren. Bei Informationsveranstaltungen war immer nur von den Universitäten und der ETH die Rede und ich wollte ja schliesslich einen guten Abschluss in irgendwas machen. Noch bevor ich im September das Studium in Bern begann, dachte ich, ich würde da dann eine relativ ruhige Kugel schieben. Bereits nach den ersten zwei Wochen musste ich feststellen, dass dem nicht so ist und das ist auch gut so.

Nun, wer sich später Bachelor of Science (BSc) schimpfen will, muss auch an der Fachhochschule seine Federn lassen. Ganz vorne auf der Beliebtheitsskala ist das Modul Wissenschaftliches Arbeiten. Im konkreten Fall der Kompetenznachweis in Form einer Literaturrecherche über die Wirkung von Magnesiumsupplementen auf Muskelkrämpfe. Ein Heidenspass!

Die Anleitung zum korrekten Zitieren ist 28 Seiten lang und ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich dabei um eine Kurzversion handelt. Als Quelle darf bitteschön nur Primärliteratur aus renomierten Zeitschriften verwendet werden. Je länger die Liste der Referenzen, desto hochwertiger scheint die Arbeit. Die Beherrschung dieser Regeln gehört zum Grundlagenwissen eines jeden wissenschaftlich ausgebildeten Menschen und ist Voraussetzung dafür, dass man sich irgendwann mit dem Titel BSc schmücken darf. Ganz zu schweigen davon, was man alles tun muss, um es irgendwann noch zum Master oder gar zum Doktor zu schaffen.

Da ich ein bisschen im Zugzwang bin und in letzter Zeit viel unterwegs war, habe ich einige Male in öffentlichen Räumen an meiner Arbeit geschrieben. Die Gesichtsausdrücke derer, die das Mühsal aus eigener Erfahrung kennen, waren jeweils sehr amüsant. „Lieber Sie als ich.“ Das motiviert zwar nicht unbedingt, aber das Mitleid der anderen kann zuweilen Seelenbalsam sein.

Studiumsgeschichten

Die erste Prüfung

Heute war der grosse Tag: Die Kohorte ERB14 schrieb ihre erste Prüfung an der BFH.

Als wir uns heute Morgen brav vor der Tür des Prüfungsraums versammelten, viel mir auf, wie (äusserlich) gelassen alle waren. Natürlich kann ich nicht in die Köpfe der anderen schauen, aber ich konnte niemanden erkennen, der total „rumgehypert“ hat. Bringt ja auch nix.

Der einzige, der in meinem „Team“ wirklich nervös war, war mein Bauch. Er verweigert bis jetzt die Nahrungsaufnahme, weil er scheinbar noch nicht kapiert hat, dass der Stress nun vorerst vorbei ist und das Wochenende vor der Türe steht. Offensichtlich ist er schwer von Begriff.

Obwohl ich schon zwei Jahre studiert habe, war es für mich eine neue Art von Hochschulprüfung. An der Universität hat man meist Semester- oder gar Jahresprüfungen, in denen eine Unmenge von Stoff abgefragt wird. Theoretisch zumindest. In der Assessmentprüfung nach dem ersten Jahr Psychologiestudium war es Beispiel so, dass in zwei Stunden Prüfung sechs Semesterveranstaltungen geprüft worden. Da ist es offensichtlich, dass nicht der gesamte Stoff bis ins Detail abgefragt werden kann. Beherrschen muss man ihn trotzdem, denn man weiss im Voraus schliesslich nicht, was in der Prüfung abgefragt wird.

Im heutigen Kompetenznachweis im Modul „Ernährung gesunder Frauen und Männer“ war das anders. Der Stoffumfang betrug „lediglich“ sechs Wochen, was mich ein bisschen an die Prüfungen am Gymnasium erinnert hat. Diese Art der Lernkontrolle gefällt mir aber besser, weil sie weniger selektiv ist. Hier ging es endlich mal wieder darum, dass man zeigen konnte, was man kann anstelle davon vorgeführt zu bekommen, wo man überall noch Lücken hat.

Vermutlich ist das ein grosser Unterschied der Fachhochschulen gegenüber anderen Hochschulen: Wer die Aufnahmeprüfung einmal bestanden hat, soll auch möglichst den Abschluss machen.

 

Studiumsgeschichten

Vorlesung – Hingehen oder nicht?

(Erfolgreich) studieren ist eine Kunst, die man bis zu einem gewissen Grad erlernen kann. Eine Frage, die Studierende immer wieder umtreibt, ist der Nutzen von Vorlesungsbesuchen. Vermittelt der Dozent das Wissen auf anschaulichere Weise als das Lehrbuch oder gibt er gar zusätzliche Informationen, die an der Prüfung abgefragt werden? Oder sitze ich einen ganzen Tag an der Hochschule und schreibe Blogeinträge, weil die Dozentin einfach ihre Folien vorliest und ich sie in der Hälfte der Zeit selber hätte durcharbeiten können? Frei nach dem Motto: „Wenn alles schläft und einer spricht, sowas nennt man Unterricht.“

In den meisten Fällen gelingt es mir nicht im Voraus diese Fragen eindeutig zu beantworten, womit ich zu den Stundentinnen gehöre, die in den Lehrveranstaltungen regelmässig anwesend sind. Regelmässig, aber nicht immer.

Mit zunehmender Erfahrung lernt man, was man braucht, um den Stoff zu verstehen und an den Prüfungen gut abzuschneiden. Ausserdem gibt es einfach Dozenten, deren Lehrveranstaltungen man auf keinen Fall verpassen will, weil sie einem immer wieder vor Augen führen, warum man sich für ein Studium im jeweiligen Fach entschieden hat. Richtig spannend wir es dann, wenn man zum Mitdenken angeregt wird und eine Diskussion zwischen den Studierenden und den Lehrenden entsteht.

Heute war ich mal wieder in einer richtig guten Vorlesung. Woran ich das erkannt habe? Die Dozentin hat es geschafft, dass ich ihr in der kritischen Zeit zwischen 17 und 19 Uhr abends meine volle Aufmerksamkeit geschenkt habe und danach wacher war als zuvor.