Heute habe ich den ganzen Tag in der Milchküche verbracht und Babyfläschchen zubereitet.
„Hä, wofür braucht man da eine separate Küche?“ „Was macht man da den ganzen Tag?“ „Könne die Pflegefachleuten die paar Fläschchen nicht selber machen?“ So oder ähnlich habe ich vor dem heutigen Tag auch gedacht. Am Ende des Tages hatten wir ca. 250 Fläschchen für 57 Babies vorbereitet und abgefüllt.
Fläschchen ist eben auch nicht gleich Fläschchen. Es gibt solche mit Muttermilch (für jedes Baby natürlich nur die abgepumpte Milch der eigenen Mutter, welche wiederum gesammelt und eventuell pasteurisiert und eingefroren werden muss), Anfangsmilch, Folgemilch, allergenfreie Milch, angereicherte Milch, Milchpulver ganz ohne Fett, Milchpulver ohne bestimmte Aminosäuren und so weiter und so weiter.
Fehler sollte man keine machen, den gerade für (kranke) Babies ist es wichtig, dass sie genau das erhalten, was für sie vorgesehen ist, um sie in ihrem Wachstum und ihrer Entwicklung zu unterstützen. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Nicht irgendein Milchpulver, sondern genau das für sie richtige.
Ich fand es sehr interessant zu sehen, dass die Milch einer einzelnen Mutter nicht immer gleich ist. Ihre Zusammensetzung variiert im Rahmen der Stilldauer und auch innerhalb von 24 Stunden, was man teilweise von blossem Auge erkennen kann. Einmal ist sie milchig hell, einmal eher gelb und dickflüssiger. Wo sonst kann man sowas sehen?