Nun bin ich schon ein Jahr Wochenaufenthalterin in Bern. Während des Semester wohne ich unter der Woche in der Bundeshauptstadt und pendle spätestens am Freitagabend nach Zürich zu meinen Eltern. Immer mit dabei ist eine grosse Reisetasche auf Rollen. Das ist umständlich und je nach Gewicht auch mühsam, aber bisher habe ich es nicht geschafft, ohne auszukommen.
Ich bin ein Gewohnheitstier und möchte mir immer alle Möglichkeiten offen halten. Das gilt auch, wenn es darum geht, welche Klamotten und welchen Schmuck ich zur Auswahl habe. Was nehme ich mit nach Bern und was lasse ich in Zürich? Die Frage treibt mir sonntags regelmässig die Schweissperlen auf die Stirn. Dabei habe ich weiss Gott genug Anzuziehen.
Was ist, wenn es regnet oder plötzlich eiskalt wird? Und wenn der Sommer nochmal mit aller Kraft zurückkommt? Könnte Schnee um diese Jahreszeit schon ein Thema sein? Gerade jetzt in der Übergangszeit muss man für alles gewappnet sein. Schwierige Sache und ein absolutes Luxusproblem. Ich weiss.
Wenn ich eine Hose einpacke, dann brauche ich dazu automatisch ein passendes Oberteil oder besser zwei, dann kann ich je nach Lust und Laune entscheiden. Zu dem einen passen Ohrstecker, beim anderen sind Kreolen besser. Schuhe runden ein Outfit ab, also wollen auch sie gut gewählt sein. Besser ich nehme ein offenes und ein geschlossenes Paar in der gleichen Farbe mit, dann kann ich mich an der Witterung orientieren. Vielleicht möchte ich lieber ein Kleid anziehen. Dann brauche ich Strumpfhosen oder Leggings. Vielleicht lieber beides, falls die Strumpfhose eine Laufmasche bekommt. Schwups ist die Tasche voll und es bleibt immer noch die Frage nach der richtigen Jacke.
Mein Rollkoffer wird mich wohl noch so lange begleiten, bis ich mich auf eine Bleibe reduziert habe.