Wohngeschichten

Wohnungsübergabe

 

Meine Wohnung in Bern ist nun definitiv Geschichte. Ich habe sie gestern an meine Nachmieterin übergeben.

In den letzten Wochen habe ich mithilfe meine Eltern meinen gesamten Mini-Haushalt von Bern zurück in den Raum Zürich transportiert. Dabei war ich erstaunt (und froh), wie wenig ich zum Leben gebraucht habe. Ein paar Kisten mit Geschirr, Büromaterialien und Putzmitteln, einige Möbel, fertig! Wenn ich mit all meinen Klamotten, Schuhen, Taschen und meinem Krimskrams definitiv aus meinem Elternhaus ausziehe, wird die Sache wohl ein bisschen anders aussehen.

Meine Einzimemrwohnung war ja nicht besonders gross, aber vor der Übergabe habe ich bestimmt zehn Stunden lang jede kleinste Ecke geputzt und die mühsamen Fensterläden sogar mit der Zahnbürste bearbeitet. Da brauchte es einiges an Café Latte und Energy Drinks, um Energie und Motivation aufrecht zu erhalten. Mit guter Musik im Hintergrund fällt das Putzen ausserdem leichter und man ist abends so kaputt, dass man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man den Sport für einmal sausen lässt.

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Nur noch eine Ecke mit Radio und Putzzeug ist übrig geblieben.

Vor der offiziellen Wohnungsübergabe mit der Verwaltung war ich ziemlich nervös. Ich hatte so viel Arbeit in die Endreinigung gesteckt, dass es mich echt frustriert hätte, wenn ich hätte nachreinigen oder eine Reinigungsfirma bezahlen müssen. Um mir selber etwas gutes zu tun habe ich mir deshalb vorgängig ein süsses Mittagessen beim Bäcker um die Ecke gegönnt.

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Als die junge Dame von der Verwaltung kam, war ich zuerst positiv gestimmt. Sie war ziemlich jung und machte einen unkomplizierten Eindruck. Ich sollte mich gestäuscht haben. Für den einen Raum sowie die sehr übersichtliche Küche und das ebenfalls nicht besonders grosse Badezimmer brauchte sie geschlagene 45 Minuten. Jeder Winkel (mit Ausnahme des Fensterladens, den ich extra mit der Zahnbürste poliert hatte) wurde akribisch kontrolliert und jede Keramikplatte einzeln angeschaut. Ich sah meine Chancen auf eine erfolgreiche Übernahme schon schwinden.

Aber siehe da, sie hatte nichts zu beanstanden und mir fiel ein riesen Stein vom Herzen. Da hat sich die ganze Arbeit wenigstens gelohnt und von der Kaution, die vollständig zurückbezahlt wird, kann ich mir etwas schönes leisten. Vielleicht ein paar neue Klamotten, die ich dann beim nächsten Umzug ebenfalls rumschleppen muss.

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Der letzten Schnappschuss in meiner leer geräumten Wohnung.
Wohngeschichten

Der erste eigene Haushalt

Als ich vor gut einem Jahr in die WG gezogen bin, habe ich mich ins gemachte Nest gesetzt. Küche, Bad und Wohnzimmer sowie der Putzschrank waren komplett eingerichtet. Das Einzige, was ich mitbringen musste, waren ein Bett, ein Schreibtisch und meine persönlichen Dinge. Das war sehr bequem.

Nun ziehe ich in eine kleine Einzimmerwohnung, die ich ganz für mich haben werde. Da das Schlafzimmer gleichzeitig auch Wohn- und Esszimmer sein wird, brauche ich kaum zusätzliche Möbel, aber die Küche und das Bad wollen ausgestattet werden.

Bevor ich damit begonnen habe, eine Liste zu erstellen, konnte ich mir nicht vorstellen, was man alles braucht. Oft sind es Kleinigkeiten, auf die man jedoch nicht verzichten kann, wenn man sich wohlfühlen und in der Wohnung mehr als nur duschen und schlafen will. Teller, Gläser, Besteck, Küchenmesser, Pfannen, Lappen, Geschirrtücher, Zahnglas, Mülleimer, Putzmittel, Lampen, Staubsauger und so weiter und so weiter. Da kommt ganz schön was zusammen. Ausserdem muss man sich um einen Internetanschluss kümmern und man darf auf gar keinen Fall vergessen, sich beim Einwohneramt anzumelden.

Ich bin also vor ein paar Tagen abends mit einer grossen Einkaufsliste in das bekannte schwedische Möbelhaus gefahren und habe eingekauft. Und eingekauft. Und eingekauft. Nach einer guten Stunde war die Liste abgearbeitet, der Einkaufswagen voll und ich hatte immer noch das Gefühl, die Hälfte in den Regalen vergessen zu haben.

Wahrscheinlich gehört es dazu, dass man erst nach und nach merkt, was man noch alles braucht und so den eigenen Haushalt Stück für Stück komplettiert. Das hat auch den Vorteil, dass sich der Kontostand in der Zwischenzeit etwas erholen kann und danach hoffentlich für weitere Investitionen wieder aufgefüllt ist.

Der Internetanschluss wird hoffentlich in ein paar Tagen aufgeschaltet, jetzt muss ich mich nur noch um die nervigen Formulare fürs Einwohneramt kümmern. Anschliessend muss ich noch Müllsäcke kaufen, herausfinden, an welchem Wochentag jeweils die Abfuhr kommt und den kürzesten Weg zur Uni ausfindig machen.

Ich finde umziehen anstrengend und stressig, aber es macht auch Spass, sich sein eigenes Reich einzurichten und ich freue mich riesig darauf, mich dort bald zuhause zu fühlen.