Wohngeschichten

Der erste eigene Haushalt

Als ich vor gut einem Jahr in die WG gezogen bin, habe ich mich ins gemachte Nest gesetzt. Küche, Bad und Wohnzimmer sowie der Putzschrank waren komplett eingerichtet. Das Einzige, was ich mitbringen musste, waren ein Bett, ein Schreibtisch und meine persönlichen Dinge. Das war sehr bequem.

Nun ziehe ich in eine kleine Einzimmerwohnung, die ich ganz für mich haben werde. Da das Schlafzimmer gleichzeitig auch Wohn- und Esszimmer sein wird, brauche ich kaum zusätzliche Möbel, aber die Küche und das Bad wollen ausgestattet werden.

Bevor ich damit begonnen habe, eine Liste zu erstellen, konnte ich mir nicht vorstellen, was man alles braucht. Oft sind es Kleinigkeiten, auf die man jedoch nicht verzichten kann, wenn man sich wohlfühlen und in der Wohnung mehr als nur duschen und schlafen will. Teller, Gläser, Besteck, Küchenmesser, Pfannen, Lappen, Geschirrtücher, Zahnglas, Mülleimer, Putzmittel, Lampen, Staubsauger und so weiter und so weiter. Da kommt ganz schön was zusammen. Ausserdem muss man sich um einen Internetanschluss kümmern und man darf auf gar keinen Fall vergessen, sich beim Einwohneramt anzumelden.

Ich bin also vor ein paar Tagen abends mit einer grossen Einkaufsliste in das bekannte schwedische Möbelhaus gefahren und habe eingekauft. Und eingekauft. Und eingekauft. Nach einer guten Stunde war die Liste abgearbeitet, der Einkaufswagen voll und ich hatte immer noch das Gefühl, die Hälfte in den Regalen vergessen zu haben.

Wahrscheinlich gehört es dazu, dass man erst nach und nach merkt, was man noch alles braucht und so den eigenen Haushalt Stück für Stück komplettiert. Das hat auch den Vorteil, dass sich der Kontostand in der Zwischenzeit etwas erholen kann und danach hoffentlich für weitere Investitionen wieder aufgefüllt ist.

Der Internetanschluss wird hoffentlich in ein paar Tagen aufgeschaltet, jetzt muss ich mich nur noch um die nervigen Formulare fürs Einwohneramt kümmern. Anschliessend muss ich noch Müllsäcke kaufen, herausfinden, an welchem Wochentag jeweils die Abfuhr kommt und den kürzesten Weg zur Uni ausfindig machen.

Ich finde umziehen anstrengend und stressig, aber es macht auch Spass, sich sein eigenes Reich einzurichten und ich freue mich riesig darauf, mich dort bald zuhause zu fühlen.