Ich bereite mich gerade auf die mündliche Prüfung im Modul „So funktioniert der gesunde Mensch“ vor. Was vom Namen her klingt wie das Fach „Mensch und Umwelt“ in der Primarschule vereint Anatomie, Physiologie und – Heureka! – Biochemie.
Da ich es während des gesamten letzten Jahres versäumt habe, nach den Vorlesungen regelmässig Zusammenfassungen zu schreiben, arbeite ich nun den Stoff von zehn Monaten im Eilzugtempo durch. Dabei frage ich mich immer wieder, in welcher Tiefe ich den gesamten menschlichen Stoffwechsel beherrschen muss.
Die Prüfung nennt sich „Fachgespräch“ und sieht im Wesentlichen so aus, dass man den beiden Dozentinnen (Dr. med. und Dr. Biochemie) gegenüber sitzt und im Idealfall von sich aus so viel redet, dass sie gar nicht dazu kommen, irgendwelche Fragen zu stellen. Reicht es also, wenn ich mit meinem Gequassel eine breite Oberfläche abdecke und dort, wo ich etwas mehr Ahnung habe, auch in die Tiefe gehe?
Es scheint mir, dass es höchste Zeit wird, dass ich mal wieder an meiner Inkompetenzkompensationskompetenz arbeite.