Essgeschichten

Monis Abendessen

Während andere bei Social Media perfekt angerichtete Superfood Gerichte präsentieren, die vor lauter verjüngenden und gesund haltenden Nährstoffen nur so strotzen, habe ich mir gedacht, ich lasse euch mal an meinem TV-Abendessen von gestern Abend teilhaben. Für mehr Realität und so. Was ihr dazu wissen müsst:

  1. Ich bin nicht schwanger.
  2. Ich war total k.o.

Es gab Milchkaffee, Reiswaffeln, Vollkorncracker, weisse Schokolade mit Pistazien, weisse Schokolade mit Himbeeren, Milchschokolade mit Smarties und Käse. Die Schokolade war übrigens von Läderach. So viel Niveau muss sein!

Passenderweise habe ich zu diesem fürstlichen Abendessen mal wieder meine geliebten Gilmore Girls geschaut. Im Vergleich zu deren Essgewohnheiten bin ich eine blutige Junk-Food-Anfängerin.

Essgeschichten

Das liebe Eiweiss

Nicht nur Bodybuilder müssen auf eine ausreichende Proteinzufuhr achten. Damit wir Muskulatur aufbauen oder auch „nur“ erhalten können, braucht jeder von uns eine ausreichende Menge Eiweiss aus der Ernährung. Jeden Tag. Es reicht nicht, zum Frühstück ein Ei oder zum Abendessen ein 200 g Steak zu essen. Eine Eiweisskomponente gehört zu jeder Hauptmahlzeit, da unser Körper nur eine begrenzte Menge Protein auf einmal aufnehmen kann und wir es sonst nicht schaffen, unseren Bedarf zu decken.

Eine gesunde erwachsene Person sollte mindestens 0.8 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu sich nehmen. Eiweiss dient nicht nur dem Erhalt und Aufbau von Muskelmasse, es erfüllt auch zahlreiche andere Funktionen im Körper. Ein Proteinmangel wirkt sich beispielsweise negativ auf den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Wundheilung aus. An praktisch jedem Vorgang in unserem Körper sind Eiweisse oder ihre Bestandteile beteiligt. Abgesehen davon liefern Proteine auch Energie und sie halten länger satt als beispielsweise Kohlenhydrate.

Ich greife dieses Thema auf, weil es mir selbst nicht immer leicht fällt, zu jeder Mahlzeit eine Eiweisskomponente in meinen Speiseplan einzubauen und weil es beinahe zum Alltag einer Ernährungsberaterin gehört, ihre Klientinnen und Klienten für eine ausreichende Proteinzufuhr zu sensibilisieren. Egal ob jemand abnehmen sollte oder mangelernährt ist, ob jemand Diabetes hat oder eine Zöliakie: Genügend Eiweiss muss sein! Gerade Patienten im Spital, welche Wunden haben oder an Infekten leiden, haben gegenüber gesunden Personen einen erhöhten Eiweissbedarf und können enorm von einer ausreichenden Zufuhr profitieren. Das ist allerdings oft leichter gesagt als getan.

Wo ist denn überall Eiweiss drin und wie viel muss ich davon essen?

Die Schweizerischer Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt den Verzehr von insgesamt vier Portionen proteinreicher Produkte über den Tag verteilt. Diese setzen sich im Rahmen einer ausgewogenen Mischkost aus insgesamt drei Portionen Milch und Milchprodukten sowie einer Portion Fleisch, Fisch, Ei oder Fleischersatz zusammen.

Milch und Milchprodukte (3 Portionen am Tag)

  • Fleisch und Fisch (1 Portion = 120 g)
  • Hartkäse (1 Portion = 30 g)
  • Weichkäse (1 Portion = 60 g)
  • Quark (1 Portion = 200 g)
  • Hüttenkäse (1 Portion = 200 g)
  • Milch (1 Portion = 2 dl)
  • Joghurt (1 Portion = 180 g)

Fleisch, Fisch, Eier, Tofu (1 Portion am Tag)

  • Fleisch (1 Portion = 120 g)
  • Fisch (1 Portion = 120 g)
  • Tofu/Quorn/Seitan (1 Portion = 120 g)
  • 2-3 Eier

Hülsenfrüchte enthalten ebenfalls Eiweiss, allerdings in wesentlich geringeren Mengen. Generell gilt, dass wir tierisches Protein besser aufnehmen können als pflanzliches. Das hochwertigste Protein ist jenes aus Eiern. Dabei muss man sich auf keine Sorgen um den Cholesterinspiegel machen, wenn man mehrmals pro Woche Eier konsumiert. Entgegen langjähriger Vorbehalte von Seiten der Medizin ist dies völlig unbedenklich.

Viel zu viel Eiweiss zu essen beziehungsweise in Form von Proteinshakes oder -riegeln zu sich zu nehmen wird übrigens auch nicht empfohlen. Wie bei so vielem gilt ein gesundes Mittelmass.

Achtet doch einmal ein paar Tage bewusst darauf, ob ihr mindestens zu jeder Hauptmahlzeit eine ausreichende Portion Eiweiss konsumiert und ob ihr insgesamt euren Tagesbedarf abdecken könnt. Es lohnt sich!

Essgeschichten, Studiumsgeschichten

ERBs auf dem Slow Food Market

Gestern Abend habe ich gemeinsam mit ein paar Mitstudentinnen den Slow Food Market in der Messehalle Oerlikon besucht. Die Veranstalter versprechen „ein Erlebnis für die Sinne“. An den zahlreichen Ständen von Produzenten regionaler Spezialitäten darf man nicht nur nach Herzenslust probieren, man soll sogar. Typisch Schweiz sind Käse und Wurstspezialitäten besonders präsent und auch Weinliebhaber kommen sicherlich auf ihre Kosten.

Das wohl ausgefallenste Produkt, dass zum Degustieren angeboten wurde, war das Elgger Schneckenelixier. Man glaubt es kaum, aber es ist tatsächlich eine Mischung aus Schneckenextrakt und Zwetschgenkräuterbrand. Ich muss an dieser Stelle ehrlich sein: Mir fehlte der Mut zum Probieren (meinen Begleiterinnen übrigens auch) und obwohl die Kriechtiere sehr proteinhaltig sein sollen, werde ich sie wohl nie einem Klienten zum regelmässigen Verzehr empfehlen.

Schneckenelixier

Wir studieren erst seit acht Wochen Ernährung und trotzdem viel einigen Händlern schon auf, dass wir mehr von Ernährung verstehen als der Otto-Normalverbraucher. Ein Aussteller hielt sich mit Erklärungen über Nährstoffe in seinem Produkt sowie deren Wirkung auf die Gesundheit bewusst zurück, weil er aufgrund unserer Nachfragen ahnte, dass wir vom Fach sind. Schon cool, wenn man nach kurzer Zeit bereits einen solchen Wissenszuwachs verzeichnen kann.