Essgeschichten

Meine erste Mikrowelle

Ich bin ohne Mikrowelle aufgewachsen und habe auch nie eine vermisst. Ich erinnere mich jedoch daran, dass es als Kind für mich ein Highlight war, wenn meine Grossmutter und ich uns je eine Einzelportion Fondue in der Mikrowelle gemacht haben. Auch wenn es bei Freunden Popcorn aus der Mikrowelle gab, war ich nie abgeneigt.

Was ich in den zwei Jahren in meiner Einzimmerwohnung in Bern jedoch gelegentlich vermisst habe, ist ein Backofen. Grundsätzlich backe ich lieber, als dass ich koche und es gibt nichts über Ofenkartoffeln und Ofengemüse. Da ich in meiner Personalwohnung auch keinen Backofen habe und dazu neige, kochfaul zu sein, wenn ich für mich alleine sorgen muss, habe ich mir nun versuchsweise eine Mikrowelle angeschafft. Um nicht in Versuchung zu geraten, aufgrund dessen auf Fertiggerichte zurückzugreifen, habe ich mir auch gleich zwei Mikrowellen-Kochbücher zugelegt. Mir war gar nicht klar, was man in so einer Mikrowelle alles auf einfache Art und Weise frisch zubereiten kann. Wie oft ich sie nutzen werde und ob sich die Investition gelohnt hat, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Studiumsgeschichten, Wohngeschichten

Zurück in Bern

Nach fast vier monatiger praktikumsbedingter Abwesenheit bin ich gestern nach Bern zurückgekehrt und obwohl ich erst seit knapp zwei Jahren in der Hauptstadt und seit gut einem Jahr in meiner eigenen Wohnung lebe, fühlte es sich wirklich an wie Nachhausekommen. Ich finde diese Stadt einfach toll und fühle mich hier sehr wohl.

Da ich in der Zeit meiner Abwesenheit eine Untermieterin hatte, habe ich die letzten zwei Tage unter anderem damit verbracht, die Wohnung wieder mit meinen Dingen zu füllen und es mir gemütlich zu machen. Zum ersten Mal seit meinem Einzug komme ich nun auch in den Genuss meines relativ geräumigen Balkons, sodass ich die warmen Sommerabende draussen verbringen kann.

Das Studium betreffend bricht im September das letzte Jahr an. Die Idee für meine Bachelorarbeit nimmt langsam Gestalt an und bei all der Arbeit, die auf mich zukommen wird (ich werde sicher noch oft darüber fluchen), freue ich mich darauf, ein Thema zu vertiefen, zu dem ich einen persönlichen Bezug habe und dass mir am Herzen liegt. Nach meiner ersten Besprechung mit der Dozentin, die meine Arbeit betreuen wird, war ich heute Morgen total beflügelt und habe mir im Kaffee einen leckeren Milchkaffee und ein Brioche gegönnt. Mhm!

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Dabei habe ich in einem Kochbuch mit vegetarischen Rezepten gestöbert und das Gericht ausgesucht, welches ich heute Abend für eine Freundin gekocht habe. Den Apéro konnten wir noch auf dem Balkon geniessen, bevor es begonnen hat, wie aus Kübeln zu schütten. Gemütlich war’s trotzdem!

 

Essgeschichten, Rezepte

Blaubeer-Cheescake mit Tofu

Da mit dir „Standard“-Cakes und -Kuchen manchmal einfach zu langweilig sind, probiere ich immer mal wieder gerne etwas neues aus. Dieses Mal habe ich mich an einen Blaubeer-Cheescake mit Tofu gewagt. Das Rezept stammt ursprünglich aus dem Betty Bossi Kochbuch „Backstube“ und ich habe es nur leicht abgewandelt, sprich – ich gebe es zu – etwas kalorienärmer gemacht.

Zutaten für eine Springform von ca 26 cm Durchmesser

Boden

  • 100g Frischkäse (zB Philadelphia oder Philadelphia Balance)
  • 200g Knusper-Müsli Mischung (ich habe das Beerenmüsli von Farmer genommen)
  • 50g dunkle Schokolade

 

Füllung

  • 500g Frischkäse (zB Philadelphia oder Philadelphia Balance)
  • 200g Tofu
  • 1dl Milch
  • 100g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 2 Eier
  • 1 Eigelb
  • 1 unbehandelte Zitrone, Schale und Saft
  • 2 EL Mehl

 

  • 250 g Blaubeeren
  • 1 EL Zucker

 

Zubereitung

  1. Springform mit etwas Butter einfetten.
  2. Schokolade fein hacken und mit den restlichen Zutaten für den Boden vermischen. Alles zusammen in die Springform geben und gut mit einem Löffel andrücken. In den Kühlschrank stellen.Kuchenboden
  3. Tofu fein schneiden und mit dem Frischkäse und der Milch gut verrühreTofu-Quark-Masse
  4. Zucker, Vanillezucker, Mehl sowie Eier und Eigelb hinzufügen. Schale der Zitrone abreiben und die Hälfte des ausgepressten Safts hinzugeben. Noch einmal gut verrühren.
  5. Blaubeeren, Zucker und die zweite Hälfte des Zitronensafts mischen.
  6. 1/3 der Teigmasse auf den Boden geben. 1/3 der Beeren darauf verteilen.Kuchenboden2
  7. Die Hälfte der verbleibenden Teigmasse darüber geben und mit der Hälfte der verbleibenden Beeren bedecken.
  8. Restliche Teigmasse und Beeren hinzufügen.

Blaubeer-Cheescake mit Tofu

 

50 Minuten in der unteren Hälfte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens backen. Nach dem Backen Ofen ausschalten und Kuchen bei leicht geöffneter Ofentür 1 Stunde auskühlen lassen. Anschliessend Kuchen aus der Springform nehmen und auf einem Gitter ganz auskühlen lassen.

Ich fand den Kuchen herrlich leicht und meine „Testpersonen“ wären wohl nicht im Traum darauf gekommen, dass sich darin Tofu verbirgt. Zudem ist er für eine Nachspeise ziemlich proteinreich und enthält damit nicht „nur“ Fett und Kohlenhydrate, sondern auch noch wertvolle Bausubstanz für unseren Körper.

Essgeschichten, Rezepte

Linsen-Gemüse-Eintopf

Hülsenfrüchte, zu denen unter anderem auch Linsen gehören, sind sehr gesund, weil sie viel pflanzliches Protein, zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe sowie Nahrungsfasern enthalten. Nahrungsfasern werden im Volksmund oft zu Unrecht Ballaststofe genannt. Sie sind für den Körper nämlich kein Ballast, sondern halten uns lange satt und tragen zur Darmgesundheit bei.

Während man gewisse Sorten lange einweichen und/oder kochen muss, sind die roten Linsen im Nu zubereitet. Deshalb habe ich für mich und eine Freundin einen leckeren Eintopf gekocht:

Rezept für 2 Personen

  • 1 grosse Zucchini
  • 1 rote oder gelbe Peperoni
  • 1 kleine Zwiebel
  • 100 g rote Linsen
  • Sojasauce
  • Sesammus
  • Salz, Pfeffer
  1. Zwiebel hacken und in Öl andünsten.
  2. Fein gewürfeltes Gemüse sowie Salz und Pfeffer dazugeben und 5 Minuten mit dünsten.
  3. Linsen beifügen, umrühren und mit Sojasauce ablöschen.
  4. 1.5-2 dl Wasser hinzugeben und zugedeckt einköcheln lassen.
  5. Vor dem Servieren noch einen Teelöffel Sesammus unterrühren und eventuell mit etwas Hüttenkäse anrichten.
  6. En Guete!

Toll an diesem Gericht ist, dass man es in nur einer Pfanne kochen kann und wenn man gleich etwas mehr macht, hat man für die nächsten ein oder zwei Tage noch ein Mittagessen zum Mitnehmen.

 

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PS: Die Freundin fand das Essen hervorragend! (die Freundin)

Essgeschichten

Backen mit Öl

Heute hatten wir die ersten Lektionen „diätetisches Kochen“ und obwohl ich kein Fan von Kochunterricht bin, habe ich dieses Mal echt etwas gelernt. Man kann mit Öl genauso gut Kuchen backen wie mit Butter. Wusstet ihr das?

Wenn man mit Öl backt, dann braucht man nur 30 Prozent von der Menge, die man an Butter verwenden würde. Steht im Rezept also 100g Butter, dann reichen 30g Öl. Welches Öl man dabei verwendet ist eigentlich egal. Allerdings hat Olivenöl einen eher starken Eigengeschmack und passt nicht zu allem. Rapsöl, ob high oleic (HOLL) oder normal, eignet sich sehr gut. Von der Fettsäurenzusamnensetzung wäre das gewöhnliche Rapsöl ideal und der Butter diesbezüglich überlegen.

Kuchen mit Öl zu backen spart aufgrund der geringeren Fettmenge nicht nur Kalorien, sondern mann kann so auch Leuten eine Freude machen, welche unter Lakotesintoleranz oder einer Kuhmilchallergie leiden.

Wir haben vier verschiedene Kuchen gebacken und ich habe nicht immer herausschmecken können, welcher mit Butter und welcher mit Öl gemacht war. Zuweilen ist die Konsistenz ein bisschen anders oder es bleibt nach dem Schlucken ein leicht nussiger Ölgeschmack zurück, aber gestört hat es mich nirgends.

Essgeschichten, Rezepte

Gefüllte Auberginen

Rezept für 1-2 Personen:

  • 1 grosse Aubergine
  • 1 Handvoll anderes Gemüse nach Wahl (Lauch, Karotten, Zwiebeln, Peperoni, Zucchini, Pilze)
  • Tomatenpüree
  • Feta
  • Salz, Pfeffer, Kräuter

 

  1. Aubergine längs halbieren und aushöhlen, sodass auf allen Seiten ein Rand stehen bleibt. Fleisch der Aubergine beiseite stellen.
  2. Ausgehöhlte Auberginenhälften auf einem Blech in die Mitte des auf 180 Grad eingestellten Backofens legen
  3. Fleisch der Aubergine sowie das andere Gemüse in feine Stücke schneiden und in einer Bratpfanne andünsten. Tomatenpüree sowie Kräuter und Gewürze nach Belieben dazu geben.
  4. Auberginenhälften aus dem Ofen holen und gedünstetes Gemüse einfüllen. Nach Belieben Feta darüber geben und die Auberginen nochmal für ca. 10 Minuten bei 180 Grad weiter backen.
  5. En Guete!

Die Füllung kann nach Belieben mit Hackfleisch und/oder vorgekochtem Reis ergänzt werden.

Studiumsgeschichten

Die Kochprüfung

Es macht Sinn, dass man als Ernährungsberaterin auch über gewisse Grundkenntnisse in der Küche verfügt. Deshalb laufen bei uns im Studiengang momentan praktische Kochprüfungen. Jeder bekommt das Essprotokoll eines fiktiven Klienten und muss dieses mittels Nährwertberechnungsprogramm auswerten, Verbesserungvorschläge aufschreiben und es auch gleich noch optimieren. Am Anfang war ich noch recht locker, doch als es nach über einer Stunde Rezepte eintippen immer noch nicht aufging, weil der Typ einfach zu viel Fett und zu wenig Kohlenhydrate isst, wurde ich langsam nervös. Vor allem, als irgendwann alle meine Mitprüflinge aufstanden und in die Küche verschwanden.

Als ich dann endlich auch am Herd stand, wurde ich nur noch nervöser. Eigentlich kann ich kochen, wirklich!, und die Rezepte waren auch nicht besonders schwer, aber es verunsicherte mich total, dass ständig zwei Experten mit Kugelschreiber und Klemmbrett um mich herum schlichen. Ich liess das Öl in der Pfanne etwas zu heiss werden und so zischte es gewaltig, als ich das Gemüse hinzufügte. Natürlich wurde das sofort notiert. Die eine Expertin liess es sich nicht nehmen, regelmässig die Pfannendeckel zu heben und einen prüfenden Blick auf die entstehenden Kreationen zu werfen.

Neben mir in der Küchenzeile arbeitete ein gelernter Koch, der aus einer Tomate zur Dekoration mal eben eine Rose schnitzte, während ich mit Müh und Not einen Zweig Petersilie so auf der Suppe zu drapieren versuchte, dass er nicht gleich darin ertrank.

Nach knapp vier Stunden war ich fix und fertig. Meine Lauch-Griess-Suppe war trotz Petersilie keine Augenweide, aber essen konnte man sie schon. Der Gemüsekuchen war etwas fand und wie man Kopfsalat schön anrichtet ist mir nach wie vor ein Rätsel. Zu guter Letzt schmeckte die Crême brûlé zu sehr nach Zitrone aber immerhin war mir der Zucker beim karamellisieren nicht angebrannt.