Alltagsgeschichten

Ein perfektes Wochenende

Dieses Wochenende war ganz nach meinem Geschmack und nachdem ich in den letzten Wochen oft Mühe hatte, mich zu entspannen und runterzufahren, fühle ich mich erholt und gestärkt.

Am Samstagmorgen habe ich mir eine meiner Lieblings-Müslikreationen bestehend aus Banane, Nektarine, Chiasamen, Leinsamen, Sonnenblumenkernen, Erdnussbutter und Magerquark gemacht. Drei Tassen Kaffee inklusive. So gestärkt wurde ich von meiner besten Freundin mit dem Auto abgeholt und wir sind nach Merlen, oberhalb von Murg am Walensee, gefahren. Von dort aus sind wir zur knapp fünfstündigen Murgsee-Rundwanderung aufgebrochen. Der Weg führte erst durch einen verwunschenen Wald, anschliessend über eine moorige Hochebene und über Almweiden zum idyllisch gelegenen Murgsee. Dort haben wir uns im Bergrestaurant nach dem mittäglichen Picknick schwesterlich einen Nussgipfel geteilt und je einen Milchkaffee getrunken. Herrlich!

Vom See zurück zum Parkplatz ging es hauptsächlich bergab und aufgrund der angenehmen Temperaturen kamen wir nicht mehr so stark ins Schwitzen. Zurück beim Auto waren wir, inklusive Hund, zwar müde aber zufrieden. Der Wandertag in der wunderschönen Natur war Balsam für Körper und Seele. Da wir uns so viel zu erzählen hatten, verging die Zeit wie im Flug und wir haben beide nicht ein einziges Mal aufs Handy geschaut.

Auf dem Heimweg haben wir uns noch ein leckeres Abendessen inklusive Dessert besorgt. Nach einem schönen heissen Schaumbad habe ich es mir dann mit gebratenen Crevetten, Mozzarella und einem grossen Salat vor dem Fernseher gemütlich gemacht und eine spannende Doku geschaut. Als Nachtisch gabs eine Kokosmakrone mit Schokoladenüberzug. Ich finde, es gibt wenig schöneres, als abends hundemüde aber zufrieden ins Bett zu fallen und sofort einzuschlafen.

Am Sonntag war ich erst noch ziemlich verschlafen, aber nach zwei Tassen Kaffee und beim Anblick des stahlblauen Himmels wurden die Lebensgeister schnell munter. Um 10 Uhr war ich mit einer Freundin im Restaurant Tibits in Zürich zum Brunch verabredet. Das herrliche Buffet mit den vielen frischen Früchten sowie vegetarischen und veganen Spezialitäten ist genau das Richtige für einen Sonntagmorgen. Bei angnehmen Temperaturen sassen wir über zwei Stunden draussen, haben gegessen, Kaffee getrunken und geplaudert. Herrlich!

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Milchkaffee, frische Früchte, overnight Oats, Käse, Mini-Vanillepancakes, vegetarsicher Aufschnitt, Mandelkäse, Weichkäse, Apfel-Quinoa-Müsli und ein schwarzes Brötchen. Yummy!

Nun sitze ich im Zug nach Bern, um noch die letzten Tage in meiner Wohnung zu geniessen. Mein selbst auferlegter Lernplan schreib mir vor, dass ich noch eine Literaturrecherche für meine Bachelorarbeit durchführen muss, doch das macht mir heute überhaupt nichts aus. Den Abend werde ich dann wohl mit meinem spannenden Krimi auf meinem Balkon geniessen.

Das Leben ist schön und wer solche Alltagsoasen bewusst erlebt, kann innert kürzetser Zeit zur Ruhe kommen und die Alltagssorgen wenigstens für ein paar Stunden vergessen. Wie unglaublich wertvoll das ist, wurde mir in den letzten 48 Stunden wieder einmal ganz deutlich bewusst.

Nachtrag:

Als krönenden Abschluss gab’s nach einem ausgedehnten Waldspaziergang und einer erfrischenden Dusche eben noch ein bisschen Wellness für mein Gesicht. Die Gesichtsmaske von Lush habe ich vor einiger Zeit von Freunden geschenkt bekommen. Man bewahrt sie im Kühlschrank auf, wodurch sie beim Auftragen wunderbar kühlen wirkt. Gerade an heissen Sommertage ist das Wohlbefinden pur. Ich habe die Variante „Rosy Cheeks“, welche ihrem Namen entsprechend herrlich nach Rosen duftet.

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Alltagsgeschichten, Essgeschichten

Krimidinner zum Zweiten

Vor etwa zwei Jahren hatte ich bereits einmal das Vergnügen, an einem Krimidinner teilzunehmen. Damals spielte ich eine eingebildete Fernsehmoderatorin im kleinen Schwarzen und ich war sogar am Mord beteiligt. Ein Riesenspass!

Am Freitag war ich nun zu einem weiteren Dinner mit mörderischem Hintergrund geladen. Das Setting: Eine buntgemischte Truppe fährt 1936 in der ersten Klasse des London Express von Edinburgh nach London zur Krönungsfeier des zukünftigen Königs. Anwesend sind unter anderem ein Pater, eine deutsche Schauspielerin, ein Journalist, ein schottischer Oberst und seine Frau, eine russische Gräfin im Exil und meine Wenigkeit: Lord Winterbottom.

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Zylinder und Schnurbart sind doch mal was anderes als Lippenstift und Wimperntusche.

Alle waren ihren Rollenbeschreibungen gemäss verkleidet, die Tafel dem Setting entsprechend edel gedeckt und auch das Essen typisch Britisch: Erbsensuppe mit Minze, Ofenpoulet mit Gemüse und Kartoffeln und zum Dessert eine Lemon-Curd-Tarte. Yummy!

20170310_183151Ermordet wurde übrigens der Schaffner des Zuges. Über mehrere Spielrunden haben wir immer mehr über den Ablauf des verhängnisvollen Abends sowie die düstere Vergangenheit aller Beteiligter erfahren, sodass es zum Schluss wenigstens einigen von uns gelungen ist, den Mörder zu enttarnen.

Alltagsgeschichten

Totgespielt

Einen richtig guten Krimi zu schreiben ist schwierig. Einen Krimi als Theaterstück aufzuführen auch. Der Spannungsbogen muss sich über die ganze Geschichte hin ziehen und den Leser beziehungsweise Zuschauer von der ersten Sekunde an fesseln.

Eine richtig gute Komödie zu schreiben ist schwierig. Eine Komödie als Theaterstück aufzuführen auch. Die Pointen müssen genau zum richtigen Zeitpunkt kommen und bis ins kleinste Detail sitzen.

Wie anspruchsvoll muss es also sein, eine Krimikomödie von der ersten Sekunde an live und vor Publikum zu improvisieren? Ohne Text. Ohne Drehbuch.

Ich habe mir gestern Abend gemeinsam mit einer Freundin einmal mehr Improvisationstheater angesehen und wir waren beide absolut begeistert. Die vier Schauspieler, denen man die Freunde und die Lust am spielen vom Anfang bis zum Ende zu hundert Prozent abgekauft hat, haben aufgrund der Vorgaben des Publikums exzentrische und einzigartige Figuren geschaffen, die rund um den Mord an einem Hauswart der ETH Zürich agieren: Der Biologieprofessor, der Hühner in der Grösse eines Labradors züchtet und dem es gelungen ist, ein ganz besonderes Gras in das Eigelb seiner Haustiere einzupflanzen. Die Sekretärin Yolanda Strübi, welche „alles weiss, von jedem“ und früher einmal ein Mann gewesen ist. Der Marihuana dealende Postbote mit den unehelichen Kindern.

Ein Kommissar darf natürlich auch nicht fehlen. Alois Witzig schwört auf Tabletten in allen Lebenslagen, findet seinen Nachname überhaupt nicht zum Lachen und ist stets auf der Suche nach dem perfekten Baum, um seine Slackline zu spannen. Sein pflichtbewusster Praktikant ist stets um seinen Chef bemüht und scheut keinen Aufwand, dessen Slackline von der ETH bis zur Frauenbadi zu spannen. Der tuntige Gerichtsmediziner Sonderegger hat einen Hang zum Drama und liefert dem Kommissar stets wichtige Informationen zur Lösung des Falls.

Die wirklich kurz gehaltenen Personenbeschreibungen lassen bereits erahnen, dass es im Laufe der Geschichte hoch herging. Trotz aller Verwirrungen zog Kommissar witzig gegen Ende die richtigen Schlüsse und konnte den Täter überführen. Das Publikum war begeistert und fühlte sich während zwei Stunden bestens unterhalten.

Solltet ihr irgendwann einmal die Gelegenheit haben, auch Improvisationstheater anzuschauen, lasst es auch nicht entgehen. Eine gute Adresse in Zürich findet ihr unter www.pfirsi.ch

 

 

 

Wohngeschichten

Offline

In meiner ersten Woche im Personalhaus hatte ich, abgesehen von meiner Handyflatrate, kein Internet. Ich gebe es zu, im Vorfeld hat mich das echt gestresst. Eine Woche ohne W-Lan!?

Anschliessend hat es mich genervt, dass ich mir den Kopf darüber zerbreche, für fünf Abende nicht unbeschränkt im World Wide Web surfen und mich so beschäftigen zu können. Ich will doch nicht wirklich von etwas virtuellem, nicht realem abhängig sein. Ganz abgesehen davon, dass ich (mit Ausnahme von Kaffee vielleicht) von gar nichts abhängig sein möchte.

Ich arbeite jeweils von sieben bis sechzehn Uhr, sodass meine Abende im Personalhaus relativ lang sind. Zum Glück bin ich an einem Ort in der Schweiz gelandet, den ich noch so gut wie gar nicht kenne und der bei dem aktuell traumhaften Herbstwetter eine ideale Kulisse für lange Spaziergänge bietet. Herrlich!

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Wenn ich dann zurück komme, bereite ich mir in alle Ruhe ein kleines Abendessen vor und geniesse es mit Blick aus dem Fenster und auf die Berge. Keine Ablenkung durch TV oder Facebook und Co.

Abwaschen, duschen, Schlabberlook anziehen, Tee kochen und danach habe ich immer noch so richtig viel Zeit für so etwas Tolles wie…ein Buch! Ich weiss nicht, wann ich zum letzten Mal die Zeit und die Muse hatte, um vierhundert Seiten in fünf Tagen zu lesen, aber ich werde es wieder tun.

Ich will hier keine Predigt über das böse Internet und die „Genereation online“ halten, aber ich hatte schon das Gefühl, dass ich abends beim Lesen und ohne Musik oder andere Hintergrundgeräusche sehr gut abschalten konnte. Auch das Einschlafen fiel mir nicht schwer, sodass ich am Morgen trotz Erkältung jeweils erholt und fit für den neuen Tag war.

Alltagsgeschichten, Pendeln

Arbeitsweg Teil 1 – Pendeln mit dem Zug

Vor knapp zwei Jahren bin ich extra nach Bern gezogen, damit ich nicht jeden Tag knapp vier Stunden Zug fahren muss, um von meinem Elternhaus zur Fachhochschule und zurück zu gelangen.

Im Rahmen unserer Ausbildung absolvieren wir mindestens sechs Praktika, welche in der gesamten Schweiz verstreut sein können. Seit Montag bin ich für vier Wochen in einem Regionalspital in der Ostschweiz. Da ich mir für vier Wochen kein Personalzimmer oder eine andere Unterkunft in der näheren Umgebung meines Praktikumsorts suchen wollte, nehme ich einen etwas längeren Arbeitsweg in Kauf. Mit dem Zug brauche ich knapp 1 Stunde und 40 Minuten, inklusive dreimal umstiegen. Abgesehen davon, dass man relativ früh aufstehen muss, um pünktlich um acht bei der Arbeit zu sein, besteht der allmorgendliche Nervenkitzel darin, ob man alle Anschlüsse rechtzeitig erwischt und ohne Zwischenfälle ankommt. Für die begrenzte Zeitdauer ist das machbar und pendeln hat auch etwas für sich.

Die Strecke, die ich fahren muss, ist zum Glück nicht so stark ausgelastet, es gibt in den Zügen immer freie Plätze und meistens habe ich sogar ein Viererabteil für mich. Am Morgen hole ich mir beim Umsteigen auf den Bahnhöfen einen schönen heissen Kaffee. Ein Muss! Ich finde es immer schön, wenn man am Kaffeestand von einem freundlichen Gesicht begrüsst wird und einen schönen Tag gewünscht bekommt. Da fängt der Tag gleich gut an.

Unter dem Semester habe ich kaum Zeit und Muse, um ein Buch zu lesen. Lesen muss ich für das Studium den ganzen Tag genug und den Fernseher einzuschalten oder im Internet eine Serie anzuschauen braucht weniger Konzentration, als der Handlung eines komplexen Krimis zu folgen. Zufällig ist vor zwei Wochen mein iPod ausgestiegen und so habe ich im Zug statt Musik gehört gelesen. Innert kürzester Zeit habe ich zwei Bücher verschlungen. Zwischendurch kann man dabei immer mal wieder aus dem Fenster sehen oder den Gesprächen der Mitreisenden lauschen. Herrlich entspannend.

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Nach einem (anstrengenden) Arbeitstag brauche ich auf dem Nachhauseweg unbedingt nochmal einen Kaffee. Er hilft mir, mich zu entspannen und mich auf den Feierabend einzustellen. An schönen warmen Tagen darf der Kaffee ruhig auch kalt sein. Hauptsache Koffein!

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