Essgeschichten, Studiumsgeschichten

Joghurtland Schweiz

Wer aktuell in den Kühlschrank meines Elternhauses schaut, könnte auf die Idee kommen, jemand in diesem Haushalt mache aktuell eine Joghurt-Diät. Eine ganze Schublade und zusätzlich noch die Hälfte einer Ebene sind vollgepackt mit Joghurts. Alle sind entweder nature und ungezuckert oder mit Aroma und künstlich gesüsst. Würde man sich ausschliesslich von ihnen ernähren, wäre auf jeden Fall für ausreichend Protein und Calcium in der Ernährung gesorgt.

Natürlich mache ich keine einseitige Joghurt-Diät, auch wenn mein Joghurtkonsum in den nächsten zehn Tagen wohl deutlich über dem Durchschnitt liegen wird. Die vielen Milchprodukte brauche ich für einen Auftrag aus meinem Praktikum, bei welchem ich supermarktspezifisch nach geeigneten Produkten für Schwangerschaftsdiabetikerinnen Ausschau halten soll. Die vielen Muster brauche ich nicht zu Degustationszwecken, sondern vor allem, um genügend Anschauungsmaterial für fremdsprachige oder gar analphabetische Klientinnen zu haben.

Heute Nachmittag habe ich nacheinander Filialen von Coop, Migros, Volg, Denner, Spar, Aldi und Lidl abgeklappert und dabei überall Muster mitgehen lassen. Also ganz legal gekauft. Mir war schon bewusst, dass sich in unserem Land relativ viele Milchprodukte in den Kühlregalen befinden, aber dass die Auswahl derart gross ist, hat mich dann doch überrascht. Naturejoghurt, Magerjoghurt, griechischer Joghurt, Kefir, Skyr, Bifidus, Schafsmilchjoghurt (darauf bin ich seeehr gespannt, konnte mich heute Abend aber noch nicht überwinden) und so weiter und so weiter.

Falls jemand gerne auf einen Becher Joghurt vorbeikommen würde, ist er oder sie jederzeit herzlich willkommen. Es hät solangs hät! (Und es hat genug).

Essgeschichten

Die Sache mit dem Vollkorn

Vollkorn, eines der Lieblingsworte von (angehenden) Ernährungsberaterinnen und -Beratern.

Wegen der erhöhten Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und vor allem Nahrungsfasern gegenüber Weissmehlprodukten, sollten gesundheitsbewusste Menschen Pasta und Getreideprodukte vorzugsweise in der Vollkornvariante verzehren. Und wie erkennt man Vollkornprodukte?

„Ganz leicht“, werden viele denken, „beim Brot nimmt man einfach das dunkelste, das es im Angebot gibt.“ Leider ist die Sache nicht ganz so eindeutig. Da viele Leute keine Vollkornprodukte mögen, hat sich die Lebensmittelindustrie einiges einfallen lassen, um ihnen vorzugaukeln, sie würden trotzdem welche essen. Wer die Zutatenliste von Brot aus dem Supermarkt aufmerksam liest, entdeckt dort Hinweise auf Malzextrakt und ähnliches. Diese Stoffe werden bewusst dazu eingesetzt, das Brot dunkler zu färben.

Beim Einkauf in der Migros ist mir aufgefallen, dass es dort zwar ein besonders dunkles – und zweifellos leckeres Steinofenbrötchen (siehe Beitragsbild) – gibt, jedoch sind weder das besagte Steinofenbrötchen noch die anderen Brötchen aus Vollkornmehl gemacht. Da können noch so viele Samen, Kerne und Nüsse auf und im Brötchen sein. Auch bei dieser bewusst eingesetzten „Dekoration“ handelt es sich nämlich um den Versuch, Vollkorn vorzutäuschen.

Folglich bleibt einem nichts anderes übrig, als die Zutatenliste auf Vollkornmehl zu überprüfen oder bei den Bäckereifachverkäuferinnen auszufragen. Den Trick mit dem Malzextrakt kennen nämlich nicht nur die Grossproduzenten, sondern auch kleine Bäckereien.

Bern, Wohngeschichten

Berner Einkaufskörbe

Ich gehe meistens direkt nach Vorlesungsschluss im Migros Laden meines Quartiers einkaufen. Schwer beladen mit Laptop, Etui, Büchern, leerem Tupperware und was man als Frau sonst noch so den ganzen Tag über braucht, will ich mir einen der kleinen, praktischen Einkaufskörbe schnappen. Meist brauche ich ohnehin nicht viel und ein „Wägeli“ zu nehmen wäre vollkommen übertrieben.

Nun ist es aber so, dass in den Berner Läden der Migros, zumindest in denen, die ich bisher kenne, nur überdimensional grosse und schwere Einkaufskörbe zur Verfügung stehen. Sie sind so konzipiert, dass man sie entweder tragen oder hinter sich herziehen kann. Eigentlich keine schlechte Idee, aber wenn man das Teil nicht trägt sondern zieht, muss man sich fast bis auf den Boden bücken, wenn man sein Joghurt nicht einfach plumpsen lassen will.  Abgesehen davon stehen sie einem selbst und den anderen Kunden permanent im Weg. Tragen ist auch blöd, weil die Dinger so „gstabig“ sind.

Also bitte liebe Migros: Es braucht keinen Kompromiss zwischen Einkaufswagen und Einkaufskorb, gebt mir die kleineren und leichteren Körbli zurück.