Wie schnell die Zeit vergeht! Es ist unglaublich, die erste Woche meines zweimonatigen Praktikums ist bereits wieder rum. Dabei war noch nicht einmal besonders viel los.
In meinem Personalzimmer habe ich mich zum Glück recht schnell eingelebt. Es ist relativ gross und meine Mitbewohner scheinen reinlich zu sein, sodass ich mich nicht vor der Gemeinschaftsdusche ekle und in der Küche sogar ohne Bedenken mein Essen zubereite. Grosses Plus gegenüber dem letzten Personalhaus!
Das Team der Ernährungsberaterinnen ist, passend zu der Grösse des Spital, relativ klein und die beiden haben mich herzlich empfangen. Zurzeit sind die Bettenstationen ziemlich leer (verspätetes Sommerloch?), sodass wir bereits viel Zeit hatten, um uns kennenzulernen.
Überhaupt empfinde ich die Atmosphäre unter den Mitarbeitenden als sehr angenehm und es gehen nicht alle in Deckung, wenn „die Ernährungstanten“ kommen. Das habe ich auch schon ganz anders erlebt.
Eine Ernährungsberaterin kann dann gute Arbeit leisten, wenn sie von Ärzten und Pflegenden respektiert und ernst genommen wird. Ohne die Ärzte bekommen wir keine Verordnungen, sprich keinen Arbeitsauftrag, und kommen so auch nicht an die Patienten ran. Die Pflege ist extrem wichtig, wenn es darum geht, ernährungstherapeutische Massnahmen umzusetzen und die Patientinnen und Patienten zum Mitmachen zu motivieren. Ohne sie geht es nicht. Auch ein gutes Verhältnis zur Diätküche ist wichtig, weil diese letztendlich das Essen für die Patienten zubereitet und ein reger Austausch dazu beitragen kann, dass diese schliesslich genau das erhalten, was für sie in der aktuellen Situation am Besten ist. Sonderwünsche nicht ausgeschlossen.
Umgekehrt liegt es in unserer Verantwortung als Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberater, einen guten Job zu machen und so zu beweisen, dass wir mit unserer Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Prävention von Krankheiten sowie zur Förderung der Genesung und der Steigerung der Lebensqualität bereits Erkrankter leisten können. Das können wir nämlich.

Ich arbeite so gerne im Spital, wie ich die interprofessionelle Zusammenarbeit extrem spannend finde. Nur wenn ganz viele Berufsgruppen zusammenarbeiten, sich gegenseitig anhören und am gleichen Strick ziehen, kann es gelingen, die Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu betrachten und ihnen die bestmögliche Pflege und Therapie zu bieten. Dafür braucht es eine offene Kommunikation und von allen Parteien den Willen, sich auf Augenhöhe zu begegnen.