„Die Kunst im Leben besteht darin, zu lernen, im Regen zu tanzen, anstatt auf die Sonne zu warten.“ Dieser Spruch begleitet mich, seit ich ihn vor ein paar Jahren zum ersten Mal auf einer Postkarte gelesen habe. Er sagt, wie ich finde, eine Menge darüber aus, wie es einem gelingen kann, im Leben glücklich zu sein, auch wenn die Umstände manchmal widrig sind.
Ich gehöre zu den Menschen, die immer darauf warten, dass alles perfekt ist, um dann all ihre Pläne umsetzen zu können. Wenn ich das Studium abgeschlossen habe, 10 Kilo leichter bin, die nächste Operation überstanden habe etc… dann fange ich zu leben an. Die Wahrheit ist – das Leben ist nicht perfekt. Das ist es nie oder nur ganz selten und dann nur für kurze Zeit. Das bedeutet aber nicht, dass das Leben nicht schön sein kann und dass es nicht immer wieder wunderbare Momente gibt, in denen man sich wünscht, die Zeit könnte stehen bleiben. In diesen Momenten tanzt man, auch wenn es regnet und stürmt. Man macht das Beste aus seiner Situation und lebt vollkommen im Hier und Jetzt. Nicht morgen, nicht übermorgen, nicht gestern sondern genau heute.
Booth sagt einmal in der amerikanischen Krimiserie Bones: „Manchmal muss man zu der Musik tanzen, die gerade gespielt wird.“ Man kann sich die Musik nicht aussuchen, wohl aber, in welchem Schritt man sich dazu bewegt.
Wer ständig darauf wartet, dass es irgendwann besser – vielleicht sogar perfekt wird – um dann endlich alles in die Hand zu nehmen und aufzublühen, verpasst womöglich das ganze Leben.
Ich bin noch nicht besonders gut im Tanzen, aber ich übe. Eines Tages wird es dann vielleicht in Strömen Regnen und die Musik wird schrecklich sein, dafür mein Tanz aber umso befreiter und schöner.
Wer tanzt mit?