Alltagsgeschichten

Sonntagsfragen

Gestern habe ich gemeinsam mit meiner besten Freundin einen Sonntagsausflug gemacht. Einen gemütlichen Spaziergang rund um den Ägerisee. Zum Mittagessen gab’s einen leckeren Eisbecher und als Dessert zwei Tassen Kaffee. Der Himmel war strahlend blau, die Temperaturen angenehm warm und die Menschen gut gelaunt und freundlich. Perfekt!

Natürlich haben wir immer ganz viel zu diskutieren und der Gesprächsstoff geht unter Freundinnen nie aus. Im Laufe des Tages sind wir auf zwei Rätsel beziehungsweise Fragen gestossen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Frage 1

Wie gelangen Schuhe auf die Autobahn?

Fast auf jeder Autofahrt sieht man auf der Böschung oder neben der Mittelleitplanke Schuhe liegen. Manchmal einzeln, manchmal als Paar. Wie gelangen die dahin? Ich sehe selten bis nie, dass jemand auf der Autobahn die Füsse aus dem Fenster hält.

Frage 2

Wie bittet man einen Freund, Verwandten oder Bekannten, einem dabei behilflich zu sein, jemanden um die Ecke zu bringen?

Dazu muss ich vielleicht erklären, dass ich zwar keinen Mord plane, mich aber sehr für Dokumentationen und Berichterstattungen rund um reale Kriminalfälle interessiere. Gestern haben wir uns über einen Fall unterhalten, bei dem eine Frau erst ihre Affäre und anschliessend auch noch dessen Bruder gebeten hat, ihr bei der Beseitigung ihres Ehemannes zu helfen. Diese haben scheinbar zugestimmt.

Mit welchem Satz beginnt man ein solches Gespräch? Und wie reagiert man auf eine solche Anfrage? Die Situation scheint mir dermassen absurd, dass mir dazu absolut nichts einfällt.

Wisst ihr vielleicht Antworten und welche Fragen stellt ihr euch so an einem schönen Sonntagnachmittag?

 

Studiumsgeschichten

Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis

Es ist wunderschönes Wetter: 30 Grad, strahlender Sonnenschein und keine einzige Wolke am Himmel. Noch dazu ist es Sonntag, also der Tag, an dem man lange schläft und dann nur das tut, wonach einem gerade der Sinn steht. So die Theorie.

In der Praxis sitze ich an meinem Schreibtisch und „lerne“. So die Theorie der Praxis. Eigentlich sitze ich nämlich an meinem Schreibtisch und tue gar nichts. Ich starre aus dem Fenster, nerve eine Studienkollegin, die eigentlich auch lernen müsste, mit Whatsapp Nachrichten und schreibe diesen Blogeintrag. Dabei müsste ich wirklich ganz dringend lernen und ich weiss, dass ich mich spätestens am Dienstag auf dem Weg zur Prüfung dafür verfluchen werde, dass ich meine Zeit nicht sinnvoller genutzt habe. Oh ich werde sehr wütend auf mich sein.

 Warum schaffe ich es trotzdem nicht, mit aufrecht hinzusetzen (oder auch in typischer Studentenmanier gebeugt), konzentriert in meine Bücher zu starren und Wissen in mich aufzunehmen? Es ist ja nicht so, dass ich es nicht könnte oder dass es völlig aussichtslos wäre, dass ich den Stoff jemals beherrsche.
 
Für gute Tipps bin ich jederzeit empfänglich. Bis dahin werde ich einen weiteren Versuch unternehmen, meine Motivation zur Kooperation zu bewegen.
Wohngeschichten

Das Monster unter meinem Bett

Es ist Sonntagabend, 23.30 Uhr. Nachdem ich kurz vor 22 Uhr in meiner WG in Bern angekommen bin, mir einen warmen Tee gemacht und einen Film geschaut habe, will ich nur noch kurz mein Bett frisch beziehen und dann sofort schlafen gehen.

Als ich meine Bettdecke anhebe, krabbelt ein riesiges schwarzes etwas davon. Die Arachnophobikerin in mir ist sofort hellwach und aufs äusserste genervt über die überraschende Wendung des bis anhin gemütlichen Abends.

Zum Nachdenken ziehe ich mich auf meinen, dem Bett gegenüber stehenden, Sessel zurück, hebe die Beine an und starre auf den Ort, an dem ich das Untier vermute. Nichts bewegt sich.

Ich will mich erwachsen Verhalten und lege mich auf den Boden, um die Spinne mittels Taschenlampe unter meinem Bett aufzuspüren. Die erste Suche bleibt erfolglos, doch dann entdecke ich das Vieh auf der unteren Seitenkante meines Bettrahmens. Unmöglich, ihr den Gar auszumachen, ohne dass sie etwas davon mitbekommt und sich mit ihren haarigen acht Beinen bewegt. Gänsehaut.

Planänderung. Meine Faulheit der letzten zwei Wochen zahlt sich aus, die aufblasbare Gästematratze liegt noch immer einsatzbereit auf dem Boden meines Zimmers, und ich beschliesse die Nacht im Wohnzimmer zu verbringen.

Gerade als ich meine sieben Sachen gepackt und einen letzten Kontrollgang gemacht habe, höre ich meine Mitbewohnerin im Treppenhaus. Halleluja!

Todesmutig und mit einem Glas bewaffnet begibt sie sich mit mir an den „Tatort“. Wie soll es auch anders sein, die Spinne ist verschwunden. Trotz ausführlicher Suche entdecken wir sie nicht mehr. Das Monster muss sich irgendwo in eine dunkle Ecke verkrochen habe.

Im Wohnzimmer schlafe ich überraschend gut. Am Morgen graut mir vor dem ersten Gang in mein Zimmer, doch weder die mutige Spinnenfängerin an meiner Seite noch ich können das Biest finden. Noch bin ich unschlüssig, ob mich das beruhigt oder ob ich sicherheitshalber noch eine Nacht im Wohnzimmer verbringen soll.