Studiumsgeschichten

Ein klassischer Fehlstart

Heute Morgen war die Welt noch in Ordnung: Eine Freundin hatte bei mir übernachtet, wir haben Kaffee gemacht und gemeinsam gefrühstückt. Sie ist anschliessend zur Uni gefahren, während ich daheim auf den Elektriker gewartet habe, der meinen Internetanschluss irgendwann zwischen acht und elf Uhr freischalten sollte. Wegen dieser äussert genauen und eng eingegrenzten Terminangabe habe ich das neue Semester mit Schwänzen begonnen.

Der junge Mann war sehr nett und sah auch nicht schlecht aus. Als er jedoch meine Steckdose sah, meinte er nur: „Oh.“ „Ist etwas nicht in Ordnung?“ „Da haben Sie aber einen sehr alten Anschluss. Damit Sie das Modem anschliessen können, müssen Sie zuerst noch einen Adapter kaufen.“ Okay, halb so schlimm.

An der Uni angekommen funktionierte mein Internet nicht und ich konnte die Unterlagen für die kommende Vorlesung nicht runterladen. Um die Zeit bis zur Lektion sinnvoll zu nutzen, wollte ich Pflichtliteratur von einer Freundin kopieren, damit ich sie heute Nachmittag im Zug lesen kann. Das Kopiergerät weigerte sich standhaft, mir dabei behilflich zu sein. Kaum war ich eine halbe Stunde zurück im Unialltag war ich also schon wieder auf 180. Da hat es auch nicht geholfen, dass die Einführungsvorlesungen in den Lektionen von zehn bis zwölf todlangweilig und komplett überflüssig waren.

Wegen eines Arzttermins werde ich nun auch die vier Nachmittagslektionen verpassen und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich mit Lernen sowie der Vor- und Nachbereitung der Vorlesungen mindestens eine Woche im Rückstand bin.

Bern, Wohngeschichten

Urlaub in der eigenen Stadt

Ich hab die Gemächlichkeit von Bern und seinen Bewohnern vom ersten Tag an geschätzt. Selbst wenn der Hauptbahnhof inmitten der Stosszeit voll mit Leuten ist, liegt nie so etwas wie Hektik oder (passive) Aggression in der Luft. Die Leute plaudern im Tram schon am frühen Morgen munter miteinander, in den Läden steht man an der Kasse artig an und es gehört zum guten Ton, sich zu entschuldigen, wenn man vergisst den Warentrenner auf das Förderband zu legen.

Vorgestern habe ich mir ein kurze Auszeit genommen, hab nach der Uni meine schwere Tasche daheim abgeladen und bin in die Altstadt spaziert. Da es ein gewöhnlicher Arbeitstag war, hatte es nicht besonders viele Leute. Während ich unter den Arkaden durch schlenderte, begleitete mich das Harmonikaspiel eines Strassenmusikanten und empfand plötzlich so etwas wie ein „Ferien-Feeling“. Ich war entspannt und guter Laune. Ein Kaffee und voll gefüllte Einkaufstaschen runden den Stadtspaziergang ab.

Fazit: Unbedingt wieder machen!

Studiumsgeschichten

Der erste „richtige“ Tag

Kaum ist der erste „richtige“ Studientag vorbei, raucht mir auch schon der Kopf und mein Stresslevel ist von gemütlichem Sommerpegel zu „Ich hab mega viel zu tun“ hochgeschnellt. Während es an der ETH pausenlos nur um die Basisprüfung nach dem ersten Jahr ging, blickt man an der BFH (Berner Fachhochschule) schon weiter in die Zukunft nach dem Motto: Alle Wege führen zur Bachelorarbeit. Das stimmt, hoffentlich, denn statistisch gesehen werden die allermeisten von uns 55 die Ausbildung zu Ende bringen können, aber das liegt noch soooo weit in der Zukunft. Viele näher sind da die Kompetenznachweise, die wir schon im ersten Semester zu erbringen haben. Es gilt arbeiten zu schreiben, Portfolios zu erstellen und Prüfungen abzulegen. Zeit ist Geld und Geld will gut angelegt sein, deshalb ist eine sorgfältige Planung wohl schon die halbe Miete. Was mich sehr begeistert ist, dass die Dozierenden ihre Vorlesungen immer auch drauf ausrichten, uns perfekt auf unseren späteren Berufsalltag als ErnährungsberaterInnen vorzubereiten. Da viele von ihnen nebenbei noch in der Praxis arbeiten, bringen sie reale Beispiele und zeigen uns auf, warum auch das Fach „Lernen“ wichtig ist, wenn man im Gespräch mit den Patienten eine Verhaltensänderung ihrerseits erreichen möchte.