Ernährung ist eine Wissenschaft voller Fragezeichen, Unklarheiten und Widersprüchen. Das wird mir immer wieder aufs Neue klar, wenn ich in der Vorlesung sitze und der Dozent heute etwas komplett anderes erzählt als die Dozentin gestern. Beispiel:
- Zuckeraustauschstoffe und Süssungsmittel sind ein heiss umstrittenes Thema. Für einige sind sie völlig harmlos, andere machen sie verantwortlich für Gewichtszunahme, Bluthochdruck und einige andere unschöne Dinge.
- Speiseöle- und fette: Rapsöl als das optimale Öl für die kalte und warme Küche versus diverse, sich bezüglich der Fettsäurezusammensetzung ergänzende Öle.
- Low carb versus Low fat zur Gewichtsreduktion.
Diese Liste liesse sich endlos weiterführen.
Für fachkompetent halte ich sie eigentlich alle, daran liegt es wohl nicht. Das Problem ist eher, dass die Studienlage grösstenteils sehr unklar ist und schlussendlich jeder Ernährungsberaterin und jede Ernährungsberaterin für sich selber entscheiden muss, was er oder sie empfiehlt und was nicht. Gerade zu Beginn des Studiums, wo man gerne Fakten hätte, an denen man sich orientieren und festhalten kann, sorgt das bei mir zuweilen für grosse Verunsicherung. Abgesehen davon muss man dann immer höllisch aufpassen, bei welchen Dozierenden man was sagen sollte und was eher nicht.