Studiumsgeschichten

Kulinarisch gut versorgt durch die Prüfung

Heute hatten wir den praktischen Teil des Kompetenznachweises im Modul „Beratung“. Zwischen 8.15 und 17.30 Uhr haben insgesamt neun Studierende einen jeweils fünfunddreissigminütigen Vortrag zu einem von ihnen selbst gewählten beratungsspezifischen Thema gehalten. Ein Marathon!

Begonn haben wir am Morgen mit „Mimik und Gestik“. Anschliessend ging es weiter mit „Achtsames Essen“, „Vertrauen“ und „Geschichten und Metaphern“. Nach der Mittagspause ging es um „Bewegung“, „Empathie und Emotionsübertragung“, „Gerüche“, „Gegenübertragung“ und zuletzt noch um das „Helfersyndrom“. Ein mega spannender Tag!

Um die Stimmung etwas aufzulockern und das Energielevel während des ganzen Tages möglichst hoch zu halten, haben wir ein Buffet mit allerlei süssen und salzigen Köstlichkeiten zusammengestellt. Während die Dozierenden die Pausen zwischen den Vorträgen jeweils zur Benotung nutzten, haben wir uns mit den Leckereien verköstigt. Die Stimmung war trotz Prüfung locker und ein allgemeines Energietief gab es bis zum Schluss nicht.

Im Angebot waren frische Brötchen, selbstgebackene Muffins, Schokolade, Früchte, Gemüse, Popcorn, Schoggi-Schümli, Käse, Kaffee und noch einiges mehr. Yummy!

ErnährungsberaterInnen wissen eben, dass nur ein gut genährtes Gehirn zu Höchstleistungen fähig ist.

Studiumsgeschichten

Schwimmen lernen im Spital

Letzte Woche durfte ich in meinem Praktikum so richtig loslegen und zum ersten Mal in meiner noch jungen Laufbahn als (angehende) Ernährungsberaterin klinisch arbeiten. Ich habe wiederholt eigene Patienten auf der Station ernährungstherapeutisch betreut, Berichte geschrieben und mich mit Ärzten und Pflege ausgetauscht. So cool! Gefühlsmässig bin ich definitiv im richtigen Job angekommen.

Dadurch, dass mir so viel zugetraut wurde und ich oft selbständig arbeiten durfte, wurde mir jedoch auch die grosse Verantwortung bewusst, die nun auf meinen Schultern lastet. Aus Fallbeispielen an der Uni wurden reale Patienten im Spital. Die meisten von ihnen haben nicht nur eine Krankheit sondern gleich mehrere und mit den Medikamentenlisten könnte man ganze Zimmer tapezieren. Entgleister Diabetes, chronische Niereninsuffizienz und mangelernährt. Halleluja! Dass ich mit einer falschen Ernährungstherapie jemanden umbringe ist (zum Glück) eher unwahrscheinlich, aber es besteht doch die Möglichkeit, dass ich durch mein Tun oder Nicht-Tun einen negativen Einfluss auf die Behandlung ausübe.

Ich glaube, auf dem aktuellen Stand meiner Ausbildung ist es wichtig, dass ich die Grenzen meiner Kompetenz kenne und bei Unsicherheiten bei meiner Praxisausbildnerin nachfrage und mir rechtzeitig Hilfe hole. Es ist aber auch Zeit, dass ich lerne, meine Rolle als Fachperson wahrzunehmen und mir gewisse Kompetenzen zuzutrauen. Damit habe ich im Moment noch Mühe und ich muss lernen, dass ich mich nicht auf jede Beratung stundenlang vorbereiten und alle möglichen Szenarien durchexerzieren kann. Schwimmen lernt man eben doch nur im Wasser und ohne Rettungsring und doppelten Boden. Manchmal sieht man dabei vermutlich nicht besonders elegant aus und muss auch mal ziemlich mit den Armen rudern, um nicht zu ertrinken, aber es wird mit jedem neuen Versuch besser.

Studiumsgeschichten

Willkommen in der Pubertät

Miss Teenie hat lange schwarze Haare und fast ebenso lange aufgeklebte Plastikfingernägel in der gleichen Farbe. Das Handy legt sie für ihre erste Ernährungsberatung nur ungern zur Seite.

„Hallo Miss Teenie, mein Name ist Frau Moni. Weisst du, warum du heute hier bist?“

„Bfffff.“

„Dein Hausarzt hat und eine Überweisung geschickt, weil du seit mehreren Jahren an Verstopfung leidest. Unser Ziel ist es heute, herauszufinden, ob wir da mit der Ernährung vielleicht etwas verbessern könnten. Ist das okay für dich?“

„Ja.“ Könnte anstrengend werden, denke ich mir schon zu diesem Zeitpunkt der Beratung.

Etwas später bei der Ernährungsanamnese:

„Was isst du denn normalerweise am Morgen?“

„Nichts.“

„Hast du keinen Hunger oder eher keine Zeit?“

„Ja.“

Aha. Na was denn nun? Egal. „Trinkst du etwas?“

„Ja.“

„Was denn?“

„Bffff.“ Lange Pause. „Wasser oder Eistee.“ Wow, mehr als ein Wort auf einmal!

„Und wie viel trinkst du davon?“

Achselzucken: „Weiss nicht.“ Die junge Dame ist knapp fünfzehn Jahre alt und sehr wohl in der Lage, ihre Trinkmenge abzuschätzen.

Man kann es sich vorstellen, die Ernährungsanamnese über sechs Mahlzeiten am Tag war ein Riesenspass.

Nächste Punkt: „Was weisst du denn schon über den Zusammenhang zwischen der Ernährung und Verstopfung?“

„Nichts.“

Ich bin durch ihr Desinteresse inzwischen ziemlich verunsichert und würde die Beratung lieber an meine Berufsbildnerin übergeben, aber das lässt mein Stolz nicht zu. Also erkläre ich ihr einige Dinge zum Thema Nahrungsfasern und warum sie ihren Hamburger künftig lieber mit Vollkorn- statt mit Weissbrot essen sollte, damit der Gang zur Toilette nicht zweimal wöchentlich zur Qual wird.

Am Ende der Beratung: „Hast du das Gefühl, dass dir das nun etwas gebracht hat?“

Schulterzucken, laaaange Pause. „Bfff, das mit dem Vollkorn sagt ja jeder, habe ich schon tausendmal gehört.“

Schönes Alter, diese Pubertät.

 

Studiumsgeschichten

Berüchtigte Physiotherapeuten

Jede Berufsgruppe hat ihren ganz speziellen Ruf…

Erster Studientag an der Berner Fachhochschule 2014, Begrüssung durch die Studiengangsleiterin. Unterthema: Wie kleide ich mich als Studierende oder Studierender der Ernährung und Diätetik an der Berner Fachhochschule? Aussage: „Nicht wie die Physiotherapeuten.“

Erster Praktikumstag im Kinderspital, Gespräch mit der Leiterin der Ernährungsberatung. Unterthema: Wie kleide ich mich als Praktikantin der Ernährungsberatung im Kinderspital? Aussage: „Nicht wie die Physiotherapeuten.“

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