Studiumsgeschichten

Vorbereitung

Vorbereitung ist die halbe Miete und ErnährungsberaterInnen tragen von Berufswegen eine Mitschuld am Klimawandel. Oder so.

Nächsten Dienstag hole ich die Prüfung im Modul „Beratung von spezifischen Bevölkerungsgruppen“ nach. Es handelt sich dabei um einen mündlichen Kompetenznachweis, bei dem ich eine Schauspielerin oder einen Schauspieler berate. Während bei der letzten Beratungsprüfung klar war, dass mich ein gesunder Erwachsener mit einem Anliegen erwartet, sind die Optionen nun etwas vielfältiger. Zu den „spezifischen Bevölkerungsgruppen“ zählen Schwangere, Stillende, Säuglinge und Kleinkinder, Jugendliche, Senioren, Sportler und Migranten. Sie alle haben, was die Ernährung betrifft, spezifische Bedürfnisse. Folglich muss ich für die Prüfung auf alles vorbereitet sein.

Den beraterischen Teil in der Ernährungsberatung habe ich mir immer ein bisschen zu einfach vorgestellt. Man geht hin, ist nett zu dem Klienten oder der Klientin und deckt ihn oder sie mit Fachwissen ein. Ganz so leicht ist es jedoch nicht und gerade für Anfängerinnen wie mich bedeutet jede Beratung eine enorme Vorbereitung. Ich muss das Wissen präsent haben, mich auf mögliche Fragen des Gegenübers einstellen (soll ich die Supplementierung von Vitamin D bei Kindern nun generell empfehlen, wenn mich eine Mutter danach fragt?) und idealerweise auch noch ein paar sogenannte Hilfsmittel bereithalten, mit denen ich Sachverhalte und Vorschläge visualisieren kann: Bilder von proteinreichen Lebensmitteln, die Lebensmittelpyramide speziell für Kinder, Menuevorschläge für Sportler in der Wettkampfvorbereitung und so weiter und so fort.

Nun habe ich mir gestern einen ganzen Ordner voller Unterlagen, die ein paar meiner Mitstudierenden und ich im Teamwork erstellt und zusammengesucht haben, ausgedruckt und mich dabei der Abholzung des (Regen-)Waldes schuldig gefüllt, weil der Papierberg immer höher wurde und der Drucker nach einer Stunde vorübergehend die Arbeit verweigerte. Theoretisch bin ich nun für alles gerüstet. Jetzt kommt es „nur“ noch darauf an, am Dienstag die eigene Nervosität zu verbergen, kompetent zu wirken und bei unerwarteten Fragen die eigene Inkompetenzkompensationskompetenz unter Beweis zu stellen.

Essgeschichten

Medizin für Knochen und Seele

Als Mitteleuropäer und Flachlandbewohner sind wir leider dazu verdammt, vor allem in den Wintermonaten nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Abgesehen davon, dass wir uns warm einpacken müssen, um nicht zu frieren, bedeutet das auch, dass wir fast gezwungenermassen einen Vitamin D-Mangel erleiden. Vitamin D ist nur in wenigen Lebensmitteln, wie beispielsweise fettem Meerfisch und sonnengetrockneten Pilzen vorhanden. In den Binnenländern nicht gerade Gerichte, die täglich auf dem Speiseplan stehen. Dabei ist es ein ungeheuer wichtiges Vitamin, weil wir es brauchen, um ausreichend Calcium in den Knochen einzulagern. Ausserdem kommt es nicht selten vor, das einem eine Unterversorgung aufs Gemüt schlägt.

Es stimmt, dass unser Körper in der Lage ist, eine gewisse Menge Vitamin D selber zu produzieren. Dafür brauchen wir aber Sonnenlicht. Dies würde in einem guten Sommer vielleicht gerade für eine bedarfsdeckende Synthese ausreichen, aber dann schützen wir uns ja mit Sonnencreme, sobald wir länger als ein paar Minuten in die Sonne gehen.

Zum Glück ist die Lösung für das Vitamin D Problem relativ einfach. Man bekommt in jeder Apotheke Supplemente, welche man am besten zusammen mit etwas hochwertigem Öl (Vitamin D ist fettlöslich) am Morgen einnimmt. Dann strahlt die Sonne zwar draussen immer noch nicht, aber wir kriegen wenigstens keine schlechte Laune deswegen und unsere Knochen sind gut vorbereitet für den Wintersport.