Für eine liebe Mitstudierende:
Es gehört wohl zum Berufsleben einer Ernährungsberaterin oder eines Ernährungsberater dazu, dass man permanent unterschätzt und zuweilen auch etwas belächelt wird. „Ach was, Essen muss man drei Jahre lang studieren?“ „Äh…und wenn du jetzt dann dein Praktikum im Spital machst, was genau machst du denn da?“ „Gibt es echt so viele dicke Kinder, dass es in einem Kinderspital Ernährungsberaterinnen braucht?“
Besonders ärgerlich finde ich es, wenn wir von Ärzten belächelt werden. Umso mehr, wenn sie an unserem Studiengang Vorträge zu ihrem Fachgebiet halten. Beispiel aus der heutigen Vorlesung:
„Wie man eine Nahrungsmittelallergie eruiert ist eigentlich völlig klar. Das wird später vielleicht ihr Tätigkeitsfeld sein, das kann aber auch jede Hausfrau.“ Vielen Dank! Abgesehen davon, dass diese Äusserung auch Hausfrauen gegenüber politisch inkorrekt ist, hat der Herr Professor Doktor damit betont, dass wir ERBsen im Grunde komplett überflüssig sind. „Kochtipps kann ich Ihnen leider keine geben, ich bin eher der Sandwich-Typ. Deshalb bin ich jeweils froh, wenn Ihre Berufsgruppe für die Allergieprovokationen die Menues kocht.“ Die Diätköche wären wohl ebenfalls „not amused“.